Herr Thierse sieht klar die Schuld bei den bösen Medien. Und der Treppenwitz an dieser Geschichte ist, dass die WELT im Kommentar schreibt: Warum die SPD zu Unrecht schlecht da steht.
Die Sozialisten haben sich schon lange von ihren Eigenschaften verabschiedet. Ständige Wahllügen (Hessen, Müntefering etc.) wurden dem Bürger um die Ohren gehauen. Es gäbe einen einfachen Weg, Herr Thierse, um besser dazustehen; einfach bessere Politik zu machen. Das Mittelmaß sieht eben gut aus, wenn der Gegner nicht mal Mittelmaß erreicht. Wer vier Millionen neuen Arbeitsplätze verspricht und dies genau im Wahlkampf macht, darf sich nicht wundern wenn ihm keiner mehr glaubt. Dabei wurde nicht gesagt wie der Haushalt saniert werden soll, Steuern rauf, runter, was nun? Einsparungen, ja wo und wann und wie? Was plant denn nun Herr Steinmeier konkret um 4 000 000 neue Arbeitsplätze zu ermöglichen? Und schauen wir uns die Zeitschiene an. Was kümmert den Politiker sein Geschwätz von gestern? Das gilt für alle Alt-Parteien. Wer erinnert sich noch an das Versprechen (es wäre möglich) von Herrn Steinmeier im Jahr 2013? Also doch nur Wahlkampftaktik?
Den Sozialisten war und man kann davon ausgehen ist alles genügsam um an die Macht zu kommen. Hessen hat uns da ja einen Abgrund gezeigt.
Natürlich ist die CDU mit ihrer merkwürdigen Schwesterpartei nicht besser. Frau Merkel im Lear-Jet nach Sylt um ihr Buch zu präsentieren und Autogramme in diese Bücher zu schreiben. Busenplakate. Nur Floskeln als Wahlaussage usw. Die SPD hat noch nicht begriffen, dass viele Bürger sich von der SPD abwenden weil sie von ihr mehr Anständigkeit (vielleicht falsch ausgedrückt) erwartet hätten.
Die Dienstwagenaffäre ist ja nicht als Naturkatastrophe aufgetreten, sie hat einen konkreten Hintergrund. Charakterlich ungeeignet wäre zum Beispiel eine Ehrlichkeit. Aber in der Politik gibt es das nicht. Das täuschen und tricksen geht weiter.
Was man erkennt ist zweifellos der schlechteste Wahlkampf seit es die BRD gibt. Das liegt nicht an den Themen. Es liegt an den Kandidaten und an den gleichgeschalteten Wahlaussagen. Wieso soll man SPD oder CDU oder GRÜNE oder FDP wählen wenn jeder mit jedem koaliert um an die Macht zu kommen? Was soll das geben? Und dann wieder das anekelnde Spielchen: Im Hinterzimmer werden die Posten verteilt. Da wird geschachert und geschoben, alles vor den Augen des Stimmviehs.
“Der XY ist mir sympathisch den wähle ich, weil der für …. und …. eintritt.”
Der Wähler selbst ist genauso unglaubwürdig wie jene die er wählt. Alle vier Jahre geht er an die Urne und wählt den gleichen gleichgeschalteten Quatsch wieder. Dabei glaubt er, wenn er von der SPD zur CDU sein Kreuzchen macht, er hätte was anderes gewählt. Das Dilemma ist: Das Volk hat die Politiker verdient, die es gewählt hat.
Nur keiner sieht die Schuld bei sich. Und damit schließt sich der Kreis zu Herrn Thierse.
P.S. Der ehrlichste unter allen Kandidaten und Figuren ist Herr Kerkeling. Er hält uns allen einen Spiegel hin. Nur wir erkennen uns nicht darin. Wir lachen uns selbst aus.
Quelle: WELT /
Mittwoch, 19. August 2009
Jammern, heulen und immer sind die Anderen Schuld
Eingestellt von PPD am Mittwoch, August 19, 2009 Labels: Wahlkampf im Prekarier-Land
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