Samstag, 9. Juli 2011
EHEC Infektionen gehen typischerweise auf die fäkale Verunreinigung von Nahrungsmitteln tierischen oder pflanzlichen Ursprungs zurück, die vor Verzehr nicht ausreichend erhitzt oder gewohnheitsmäßig roh verzehrt werden
Das
meine Damen und Herren, schreibt klar und deutlich das Robert Koch
Institut (RKI) mit Sachstand vom 30.Juni 2011.
Und
das schreibt die Qualitäts-Presse (ein Ausschnitt):
Fleischerei
wegen EHEC-Infektionen geschlossen
Hier
ein Querschnitt von Meldungen und Meinungen im EHEC-Karussell der
Medien und Experten
Und
das schrieb FINANCIAL TMES Deutschland am 03. Juni 2011 um 20:39 Uhr
(Auszug)
Wenige
Tage nachdem spanische Gurkenbauern vom Verdacht freigesprochen
worden sind, maßgeblich zur Ehec-Verbreitung beigetragen zu haben,
hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Fleisch als möglichen
Urheber des Desasters benannt. "Der Erreger ist
üblicherweise im Darm von Rindern zu finden und damit auch in
rohem Fleisch wie Tartar oder schlecht gekochten Hamburgern",
sagte WHO-Experte Donato Greco der italienischen Zeitung "La
Repubblica". Er habe noch nie derart gefährliche
Darmkeime auf Obst und Gemüse festgestellt.
Wäre
Rindfleisch die Quelle für den gefährlichen Keim, könnte das auch
mit der massiven Beigabe von Antibiotika in Tierfutter zu tun haben,
sagte er. Dadurch seien die Bakterien zusätzlich resistent geworden.
Zitat
Ende
"FOCUS":
HAFENGEBURTSTAG ALS AUSGANGSPUNKT?
Das
Nachrichtenmagazin "Focus" berichtete, der Ausbruch der
Epidemie falle womöglich mit dem Hamburger Hafengeburtstag Anfang
Mai zusammen. Diese These werde intern beim RKI favorisiert, schrieb
das Blatt in einer Vorabmeldung unter Berufung auf RKI-Kreise. Der
zeitliche Abstand zwischen dem Fest und den ersten Erkrankungen im
Hamburger Uniklinikum würde dem typischen Verlauf einer
Ehec-Erkrankung entsprechen
(REUTERS
vom 4. Juni 2011 16:04 Uhr)
Das
schrieb die FAZ am 06. Juni 2011Auszug:
Die
„bislang schlüssigste Erkenntnisquelle“ Der „Gärtnerhof“
hatte jedoch - direkt oder indirekt - auch die drei Kantinen in
Frankfurt, in Darmstadt und in Bochum beliefert, das Gasthaus in
Klein-Meckelsen sowie weitere Reformhäuser und Wochenmärkte. An
allen Orten war es danach zu Ehec-Erkrankungen gekommen. Lindemann
will trotzdem nicht ausschließen, dass es „neben den Sprossen als
wahrscheinlicher Quelle“ eine zweite Quelle gebe. Der Biohof in der
Gemeinde mit ihren 7000 Einwohnern aber sei die „bislang
schlüssigste Erkenntnisquelle“. Auch weil zwei Mitarbeiterinnen
des Betriebs an Durchfall erkrankt waren - in einem Fall wurde Ehec
nachgewiesen
Zitat
Ende
Der
SPIEGEL vom 7. Juni 2011 (Auszug):
Denn
ein weiterer Übertragungsweg der gefährlichen Bakterien existiert:
der von Mensch zu Mensch. So ansteckend wie eine Erkältung ist die
Ehec-Infektion zum Glück nicht. Per Tröpfcheninfektion beim Niesen
oder Husten werden die Erreger nicht weitergetragen. Aber sogenannte
Schmierinfektionen sind möglich: Nach einem Toilettengang kann ein
Infizierter, der sich nicht die Hände gewaschen hat, andere
anstecken. Die Bakterien können sich zwischendurch auch auf Flächen
absetzen, Türklinken etwa, und so ohne direkten Körperkontakt von
einem Menschen zum nächsten wandern.
Zitat
Ende
Das
schrieb die ZEIT am 10. Juni 2011 um 17:05 Uhr (Auszug)
Bisher
gab es nur eine Indizienkette, nun brachte ein Labortest Gewissheit:
Forscher des Chemischen und Veterinäruntersuchungsamts
Rhein-Ruhr-Wupper fanden den gefährlichen Ehec-Erreger vom Typ O104
erstmals auf Sprossen. Sie sollen in einem Bio-Betrieb im
niedersächsischen Ort Bienenbüttel gewachsen sein. Die Sprossen
entstammen nach Angaben des nordrhein-westfälischen Umwelt- und
Verbraucherschutzministeriums einer geöffneten Packung aus der
Mülltonne eines Haushalts im Rhein-Sieg-Kreis. Zwei der drei in
diesem Haushalt lebenden Familienmitglieder hätten Sprossen verzehrt
und sich Mitte Mai mit den Ehec-Bakterien infiziert.
Verbraucherschutzminister Johannes Remmel (Grüne) sagte, es bleibe
aber "ein Rest an Unsicherheit", da die Forscher nur eine
geöffnete und keine geschlossene Packung untersuchten. Das
Bundesinstitut für Risikobewertung prüfe weiter. Bislang stützte
sich der Verdacht gegen den Bio-Hof nur auf Indizien.
Zitat
Ende
Zitat
von der Berliner Morgenpost vom 11. Juni 2011 09:14 Uhr:
Die
Erleichterung ist groß. Sehr groß sogar. Auch wenn
Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) noch etwas angespannt in
die Kameras schaut. „Das Schlimmste haben wir hoffentlich hinter
uns“, sagt Bahr an diesem Morgen. Die Zahl der Neuerkrankungen geht
langsam zurück. Und endlich herrscht auch mehr Klarheit, wie es zu
der schweren EHEC-Epidemie in Deutschland kommen konnte. Eine
lückenlose Indizienkette weist zu dem Gemüsehof im
niedersächsischen Bienenbüttel. Dort werden 18 verschiedene Sorten
von Sprossen produziert, die unter dem dringendem Verdacht stehen,
mit dem EHEC-Erreger kontaminiert gewesen zu sein. Ein Verdacht, der
schon bald zur Gewissheit werden soll...........Die Warnung vor rohen
Gurken, Tomaten und Salaten aber muss nach Einschätzung des
Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) nicht mehr
aufrechterhalten werden. BfR-Präsident Andreas Hensel fordert die
Bevölkerung sogar dazu auf, wieder frische Gurken, Tomaten und
Salate zu essen, „weil
es gesunde Lebensmittel sind“.
Zitat
Ende
Und
das schrieb das schrieb das Hamburger Abendblatt am 20. Juni 2011
07:06 Uhr
Auszüge:
"Derzeit
scheiden viele Menschen den Erreger aus", sagte der
EHEC-Forscher Helge Karch von der Uniklinik Münster. "Wir
können also nicht ausschließen, dass er sich in unserer Umwelt
bereits eingenistet hat..........Normalerweise
kommen EHEC-Keime im Kot von Tieren vor. "In das Abwasser können
sie über Schlachthofabwässer oder mit Tierfäkalien verunreinigtem
Regenwasser gelangen",
erklärt das Umweltbundesamt in Dessau................Insofern
könnte dieser EHEC-Stamm über menschliche Fäkalien verbreitet
worden und darüber auch ins Abwasser gelangt
sein................Filtert
eine Kläranlage die Bakterien nicht heraus?
Nein.
"Generell vermindern Kläranlagen die im Abwasser enthaltenen
Keime, damit ist das gereinigte Abwasser aber nicht hygienisch
unbelastet", so das hessische
Umweltministerium...................Kann EHEC über das
Trinkwasser verbreitet werden?
Dafür
gebe es keine Anzeichen, so das Umweltbundesamt. Trinkwasser sei
gegenüber anderen möglichen Infektionswegen (Lebensmittel,
Tierkontakt) "selten direkter Überträger von
Krankheitserregern wie EHEC, da in der Regel weder die Fäkalien von
Tieren noch von Menschen in das Trinkwasser gelangen"
Zitat
Ende vom Hamburger Abendblatt.
Die
Gurken- und Tomaten-Hysterie lassen wir mal weg. Vor lauter
Messgeräte gibt es schon mal von Arzt zu Arzt sehr unterschiedliche
Diagnosen. Bei politischen Verantwortlichen ist das nicht besser.
Kommen wir nun zurück auf den Sachstand des RKI:
Zitat
In
der Zusammenschau der bisher vorliegenden Ergebnisse kommt das RKI in
Übereinstimmung mit dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)
und dem BVL zu der Bewertung, dass der durch EHEC O104:H4 verursachte
Krankheitsausbruch in Deutschland auf den Verzehr von kontaminierten
Sprossen aus dem Betrieb A zurückzuführen ist. Ein kürzlich aus
Frankreich berichtetes Ausbruchsgeschehen mit EHEC O104:H4
(Erkrankungsbeginn zwischen 15. und 20. Juni) zeigt einen
wahrscheinlichen Zusammenhang mit dem Verzehr von lokal gezogenen
Sprossen. Dies legt nahe, dass Sprossen auch unabhängig vom Betrieb
A in Niedersachsen, als Infektionsvehikel gewirkt haben könnten und
bei eventuell weiteren auftretenden Erkrankungshäufungen im In- und
Ausland als Vehikel in Betracht zu ziehen sind.
Zitat
Ende
Das
der EHEC-Fall in erster Linie auch ein stark hygienisches Problem ist
bestätigt RKI in seinen Schlussfolgerungen
Zitat:
Es
gilt weiterhin der ausdrückliche Hinweis auf die konsequente
Einhaltung persönlicher hygienischer und lebensmittelhygienischer
Maßnahmen. Dabei kommt der strikten Einhaltung der Händehygiene
(http://www.bzga.de/?sid=663) und weiterer Maßnahmen der
Standardhygiene eine zentrale Bedeutung zu. Im Haushalt ist generell,
aber insbesondere bei Anwesenheit von EHEC-Ausscheidern oder Personen
mit Durchfallerkrankungen, die strenge Einhaltung von
Hygienemaßnahmen erforderlich. Dies bedeutet, dass insbesondere in
Küche und Sanitärbereich äußerste Reinlichkeit geboten ist. Außer
durch die direkte Aufnahme von verunreinigten Speisen können die
Bakterien auch über die Hand oder verunreinigte Küchenutensilien
übertragen werden. Dies ist besonders bedeutsam, wenn die so
kontaminierten Speisen anschließend nicht erhitzt werden. Das Risiko
kann vermindert werden, wenn Hände und Küchenzubehör vor der
Zubereitung von Speisen, insbesondere solchen, die anschließend
nicht gekocht werden, gründlich mit Wasser und
Seife/Spülmittel gewaschen und sorgfältig abgetrocknet werden. (Die
Empfehlungen des BfR finden sich unter: www.bfr.bund.de > A – Z
Index > EHEC).) Mit Stuhl oder Erbrochenem kontaminierte
Gegenstände, Kleidungsstücke oder Flächen sollten umgehend
gewaschen oder gereinigt werden; bei Kontakten damit sollten die im
Haushalt üblichen Schutzhandschuhe getragen werden. Empfehlungen
unter
Zitat
Ende
Eingestellt von PPD am Samstag, Juli 09, 2011 Labels: Zeitgeist
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