Sonntag, 10. Juli 2011

Ein Satz und der Mann ist einem sympathisch


und geht leider in Pension.
Die Rede ist von Dr. Alfred Boss, Institut für Weltwirtschaft (IfW) an der Universität Kiel.
Dr. Boss hat jahrzehntelang deutsche Finanzminister beraten und vor allem kritisiert wenn etwas nicht richtig im ökonomischen Bereich angepackt wurde.
Und die selbe Systempresse (WO) die noch am 8.7.2011 schrieb: Nie war Schäuble mächtiger und beliebter als heute (lach), schreibt einen Tag später über Herrn Boss und dessen Verlust beim IfW. Und was sagt Dr. Boss via WO über Schäuble:
Zitat
In der Eurokrise spielt Schäuble nicht mit offenen Karten und streut den Bürgern Sand in die Augen. Zu behaupten, dass der Euro in Gefahr sei, ist völliger Blödsinn.“
Zitat Ende

Und was sagte Dr. Boss zu einem einfachen und gerechten Steuersystem in Deutschland:
Seit langem wird in Deutschland ein einfaches, effizientes und gerechtes Steuersystem gefordert. Der IfW-Steuerexperte Alfred Boss hat jetzt einen Reformentwurf vorgelegt, der diesen Kriterien entspricht.
Ein solches Steuersystem sollte aus einer reformierten Mehrwertsteuer mit einem Einheitssatz von 10½ Prozent, einigen spezifischen Verbrauchsteuern ohne Vergünstigungen, einer radikal vereinfachten Lohnsteuer und einer Steuer auf den realwirtschaftlichen Überschuss der Unternehmen (Umsatz abzüglich Vorleistungen, Investitionen und Löhne) bestehen. Durch einen Grundfreibetrag bei der Lohnsteuer sollte eine gewisse Progression erreicht werden. Die veranlagte Einkommensteuer, die Abgeltungssteuer, die nicht veranlagten Steuern vom Ertrag (vor allem auf Dividenden), die Körperschaftsteuer, die Gewerbesteuer und die Erbschaftsteuer werden abgeschafft. Die Vorschriften zu Werbungskosten, Sonderausgaben und Abschreibungen werden gestrichen. Der Vorschlag entspricht im Kern den Reformüberlegungen, die Bradford sowie Hall und Rabushka vor ca. 30 Jahren vorgestellt haben.
Die Höhe des „Lohnsteuersatzes“ und die des Steuersatzes für den realwirtschaftlichen Überschuss sind im vorgeschlagenen System gleich. Sie hängen davon ab, wie hoch die Ausgaben der Gebietskörperschaften sind, die nicht durch Verschuldung oder durch die Einnahmen aus der Mehrwertsteuer sowie durch das Aufkommen der spezifischen Verbrauchsteuern finanziert werden sollen.
Boss schlägt einen einheitlichen Steuersatz von 20 Prozent bei einem Grundfreibetrag von 12 000 Euro vor. Das Aufkommen beider Steuern würde unter diesen Bedingungen 264 Mrd. Euro betragen und daher ausreichen, das bisherige Steueraufkommen insgesamt konstant zu halten.
(Medieninformation vom IfW vom 30. Juni 2011)

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