Mittwoch, 27. Juli 2011

Mediale Nebelschwaden


Wie schön das es die WO (Welt online) gibt. Dort erfährt der Leser in der Ausgabe vom 26.07.11 mit der Überschrift: Wie Deutschland sich vor Fanatikern schützt
Na prima dann ist ja alles klar und die Polizei wird sicher für diese Erkenntnisse dankbar sein.
Der Artikel ist in vier Abschnitts-Überschriften unterteilt
  • Einsatzkonzept
  • Sprengstoff
  • Killerspiele
  • Templerorden
diese lassen allerdings schon sauer aufstoßen, denn Killerspiele und Templerorden sind ja ganz entscheidende terroristische Elemente.
In der WO schildert Herr Gräfe (Abteilungsleiter der Deutschen Hochschule der Polizei) das geänderte Einsatzkonzept bei Amokläufern. Hier sind die örtlichen Polizeistellen angewiesen bei einem Amoklauf (der in der WO anscheinend nur in der Schule vorkommt) sofort einzugreifen und nicht erst auf das Eintreffen von Spezialkräften zu warten. Notfalls den finalen Rettungsschuss als letzte Möglichkeit ausführen. Die Entscheidung bei entsprechender Meldung, was nun Amoklauf / Terroranschlag oder Geiselnahme ist, obliegt der jeweiligen Polizei-Leitstelle. Hoffentlich geht das gut und unsere Polizisten sind dafür ordentlich ausgebildet. Wie gesagt, es gilt nur bei Amoklauf. Herr Gräfe gibt aber via WO zu, dass man über mehrere Anschläge die gleichzeitig ablaufen keine Erfahrung hat. Zumindest wird dies geübt und ausgewertet.
Dann erklärt uns die WO mit der Überschrift 'Sprengstoff' auf, wie der norwegische Attentäter sich seinen Dünger beschafft hat (Polen) und bezahlt hat. Die polnische Polizei hat das sogar an die norwegische Polizei gemeldet (Hallo Herr Uhl, auch ohne Vorratsdatenspeicherung war alles bekannt), diese jedoch sah keinen Handlungsbedarf.
Und schon sind wir bei den Killerspielen. Das ist besonders beachtenswert, denn in dem 1500 Seiten Pamphlet das angeblich der Attentäter verfasst haben soll, bezieht man sich auch auf Computer- und Videospiele als Trainingsmöglichkeit. Warum hier allerdings die WO das Fernsehen nicht mit anprangert ist uns schleierhaft. Denn inzwischen werden im Fernsehen pro Tag bis zu 40 Tötungsdelikte gezeigt, zum Teil in der grausamsten Weise. Sportschützen oder Soldaten wissen, dass ein erheblicher Unterschied besteht zwischen einem Computerspiel (bei schlechter Handhabung – Restart the Game) und dem benutzen einer Handwaffe in der Realität. Das ist anscheinend der Systempresse noch nicht aufgefallen. Gibt es einen Gewehr- oder Pistolenschützen der seine Technik durch ein Computerspiel gelernt hat? Wenn ein Schwachsinniger in einem Konglomerat mit zum Teil abstrusen Behauptungen und Hinweise seine geistige Flachheit beweist, reagiert die Systempresse hysterisch darauf.
Zitat WO:
Die Spiele sind international sehr beliebt, auch in Deutschland. Seit Jahren geraten sie regelmäßig in die Kritik, wenn jemand, der sie spielt, durchdreht und auf andere schießt. Einige Kritiker fordern in diesem Zusammenhang sogar ein generelles Herstellungsverbot für „Killerspiele“ oder abgemildert ein Werbeverbot
Zitat Ende
Wenn jemand der sie spielt, durchdreht und auf andere schießt. Und genauso ist es bei den Rennspielen, deshalb werden so viele Blitzer ausgestellt, gell WO. Wir verbieten am besten alle Rennspiele, denn dann rast niemand mehr. Oder wir fordern ein abgemildertes Werbeverbot, nur nach Mitternacht und nur ohne ein Auto zu zeigen.
Zitat WO:
Als Schutz werden Spiele hinsichtlich der präsentierten Gewalt eingestuft und dürfen erst ab einem bestimmten Alter gekauft werden.
Zitat Ende:
Und was wenn der Erwachsene gewalttätig ist? Vielleicht vor dem Kauf einen Persönlichkeitstest durchführen, ähnlich wie es die US-Regierung beim Computerkauf macht – benutzen sie dieses Gerät für einen terroristischen Anschlag? NEIN, wo denken Sie denn hin, nur zum spielen.
Dann kommt die WO zum Waffenrecht. In Deutschland ist der Besitz von Schusswaffen strenger reglementiert als im freien Norwegen und hier erstellt man auch ein nationales Waffenregister. Das wird dennoch nie verhindern können was bisher im Lande geschah. Trotzdem ist der Weg richtig.
Tja das war's schon und jetzt zum Templerorden.
Angeblich, nichts genaues weiß die WO nicht, soll der Attentäter in London (man erzählt uns er hätte introvertiert gelebt um sich auf seinen Anschlag vorzubereiten) einen Templerorden gegründet haben. Ich gehe davon aus, dass der WO-Schreiber in seinem Leben noch nie einen Verein, geschweige denn einen Orden gegründet hat. Andernfalls wüsste er welche Arbeit und Kraft in ein solches Projekt investiert werden muss, noch dazu in einem anderen Land. Das der Hasstäter dann auch noch fremde Symbole nutzen muss um seinen Pamphlet ein heroisches Äußeres darzustellen, lässt Schlüsse auf seinen Geisteszustand zu ( was ja die Tat schon angibt) und genau dort sollte man einfach mal anfangen. In der Systempresse wird immer gern das Wort Kreuzzug aufgegriffen, das der Massenmörder ja auch erwähnt, aber das hat vor ihm auch George W. Bush erwähnt. Die gleiche Systempresse hat damals willig die merkwürdigen Äußerungen des Hassprediger im Staatsdienst veröffentlicht ohne vor diesem Mann zu warnen. Der Templerorden muss sich jetzt erklären, weil die Systempresse ein Machwerk eines Hassmenschen als Beweisstück anführt. Wann beginnt die Systempresse endlich richtig zu recherchieren? Selbst aus 9/11 hat man nichts gelernt.
Also, wie schützt sich denn nun Deutschland vor Fanatikern? Wie die WO es sagt? Wann schützt man uns vor solch Artikel?

Noch interessanter wird es beim ZDF, denn dort sagt man uns jetzt: „wir müssen uns schützen vor den Unauffälligen, die unsere Gesellschaft zerstören wollen. Mein Gott, hört das denn nie auf. Erst sollten wir alle Auffälligen melden (vor fast einem dreiviertel Jahr – Sie erinnern sich?), wer im Kaftan herumläuft, sich interessiert umsieht an öffentlichen Plätzen und ausländisch aussieht. Nein, alles Falsch; denn jetzt ist es der Unauffällige der uns zerstören will. Mein Gott Millionen von Schläfern leben in Deutschland.


Wir müssen uns schützen vor den Unauffälligen die unsere Gesellschaft zerstören wollen.“(Peter Frey, ZDF Kommentar zum Attentat in Norwegen)

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

dazu passt ja folgende meldung wie der faust auf die bühne:


Vor wenigen Tagen, am 16. Juli 2011 wurde der 19 jährige Kenneth Harding von Polizisten in San Franciscos öffentlichem Nahverkehr 10 mal beschossen und erlag seinen Verletzungen.

Anlaß für das Massaker war der Versuch Hardings, sich durch Weglaufen einer Fahrschein Kontrolle zu entziehen.
Die Polizei war mit mehreren Beamten im Einsatz. Anstatt dem verblutenden Kenneth Harding irgend eine Form von Hilfe zu leisten, bedrohten sie ihn bis zu seinem Tod weiterhin mit gezogener Waffe (siehe Bild) und richteten ihre Waffen auch auf empörte Passant_innen.


http://de.indymedia.org/2011/07/312579.shtml

gefunden über

http://www.nachrichtenspiegel-online.de/2011/07/27/das-ende-der-schwarzfahrer/?utm_source=feedburner&utm_medium=feed&utm_campaign=Feed%3A+NachrichtenspiegelOnline+%28Nachrichtenspiegel+online%29

Anonym hat gesagt…

..ich vermute die "polizisten" dachten sie wären in einer livesimulation des neuen teils des computerspiels von GrandTheftAuto xyz.