Ursächlich für die Zunahme von 21.412 Anzeigen ist unter anderem der Anstieg beim Erschleichen von Leistungen um 6.329 Fälle. Dies ist auf die technischen Probleme bei den Verkehrsbetrieben im vergangenen Jahr zurückzuführen, die zur Folge hatten, dass im Vorjahr die von der BVG festgestellten Vergehen nicht an die Polizei übermittelt wurden.
Ansonsten ist die Steigerung um 15.083 Taten überwiegend auf Diebstahlsdelikte - vor allem beim Wohnungseinbruch (+ 45,5 %) und beim Fahrraddiebstahl (+ 45,6 %) - sowie auf Brandstiftungen (+ 22,6 %) zurückzuführen.
Bei den Einbrüchen in Wohnungen registrierte die Polizei bis Ende Mai 3.708 Anzeigen. In den ersten fünf Monaten des Vorjahres waren es hingegen 2.547 Taten. Die Berliner Polizei wird ihre intensiven Maßnahmen zur Bekämpfung dieses Deliktfeldes - präventiv und repressiv - fortführen, um diese Zahlen wieder zu verringern. Hier ist die Polizei aber auch auf die Mitwirkung der Bevölkerung angewiesen: Die Abwesenheit der Wohnungsinhaber/Hausbesitzer sollte für Außenstehende möglichst nicht erkennbar sein (heruntergelassene Rollläden, gefüllte Briefkästen), da dies den Tätern eine günstige Tatgelegenheit signalisiert. Sichern Sie zudem Ihre Türen und Fenster genügend. Informationen zu Möglichkeiten der technischen Sicherung erhalten Sie in der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle am Platz der Luftbrücke 5 in Tempelhof sowie hier.
Aber auch nachbarschaftliches Engagement kann helfen, die Zahlen zu verringern: Alarmieren Sie bei verdächtigen Beobachtungen umgehend die Polizei unter der Notrufnummer 110!
Ursächlich für die Steigerung beim Fahrraddiebstahl (7.557 Fälle) könnte die Zunahme des Fahrradverkehrs sein. Zudem stellt die Polizei oft mangelnde Sicherungsvorkehrungen fest, wodurch das „Angebot“ an „Diebesbeute“ zunimmt. Um solche Taten zu verhindern, sollten Fahrräder mit einem hochwertigen Schloss (Faustformel: mindestens 10 bis 20 Prozent des Fahrradwertes) an einem festen Gegenstand oder in einem Fahrradkeller angeschlossen werden. Beim Kauf von gebrauchten Zweirädern sollte auf einem Eigentumsnachweis bestanden werden. Zudem wird geraten, dass sich Inhaber die individuelle Rahmennummer immer in einem Fahrradpass notieren. Die Berliner Polizei bietet darüber hinaus über das Jahr verteilt diverse Möglichkeiten an, zusätzliche Codierungen vorzunehmen. Durch einen entsprechenden Aufkleber können potentielle Diebe abgeschreckt werden. Zum Thema „Schutz vor Fahrraddiebstahl“ finden Sie weitere Informationen hier
Bei den Brandstiftungen (547 Fälle) waren es vor allem die Brandlegungen in Wohnhäusern sowie angezündete Müllcontainer, die die Zahlen in die Höhe schnellen ließen. 163mal zündeten Brandstifter in Treppenhäusern unter anderem Kinderwagen, Sperrmüll oder Papierkörbe an. Insbesondere nach dem schweren Brand mit zwei toten Erwachsenen sowie einem ums Leben gekommenen Säugling und der folgenden Berichterstattung nahmen die Fälle von Brandlegungen in Wohnhäusern zu. Zwischenzeitlich ist erfreulicherweise wieder ein Rückgang dieser Zahlen zu verzeichnen. Trotzdem hat die Polizei Anlass, an Mieter zu appellieren, die Haustüren geschlossen sowie die Treppenhäuser und Flure frei von brennbaren Materialien zu halten. Zudem können Brandmelder rechtzeitig vor einem Feuer warnen und eventuell Schlimmeres verhindern. Ansonsten gilt auch hier: Alarmieren Sie die Polizei, wenn Sie verdächtige Personen im Haus bemerken.
Wieder im Fokus ist das politisch motivierte Inbrandsetzen von Kraftfahrzeugen. Bis zum 31. Mai 2011 verzeichnete die Berliner Polizei 51 Brandanschläge auf Autos, bei denen 57 Wagen direkt angezündet wurden (aktueller Stand zum 1. Juli: 81 Fälle mit 101 angezündeten Fahrzeugen). Im Vorjahr waren es hingegen nur 16 Taten mit 22 in Brand gesetzten Fahrzeugen. Insbesondere nach dem diesjährigen 1. Mai war ein erheblicher Anstieg der Fallzahlen zu beobachten. Bei allen Brandstiftungen an Fahrzeugen sind glücklicherweise bislang keine Menschen verletzt worden. Allerdings sind immer auch weitere Fahrzeuge beschädigt oder zerstört worden, auf die es die Täter an sich nicht abgesehen hatten (31. Mai: 37, 1. Juli: 68).
Zur Verhinderung dieser Taten hat die Berliner Polizei insbesondere in den Nachtstunden unter anderem die Streifenfahrten in erheblichem Umfang erhöht.
Erfreulich sind hingegen die Rückgänge bei den der Jugendgruppengewalt zuzuordnenden Delikten (- 29,3 %). Die Berliner Polizei registrierte in den ersten fünf Monaten insgesamt 901 Taten. Die hervorragende Arbeit der Bereiche „Operative Gruppe Jugendgruppengewalt“ in den Direktionen macht sich hier ebenso bemerkbar wie das Intensivtäterkonzept.
Bei den Raubtaten blieben die Zahlen bei der Betrachtung zum Vorjahr auf gleichem Niveau (+ 0,4 % / 2.673 Taten). Ebenso verhält es sich bei Körperverletzungen (1.236 Fälle) und Raubtaten (299 Fälle) im Bereich des öffentlichen Personennahverkehrs (- 0,4 % bzw. + 1,7 %).
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen