Samstag, 2. Juli 2011

Das Vergessen der Rechnung oder Stress ist alternativlos

Erst die Anzeige des Pächter der Tankstelle in Großpösna in der Nähe von Leipzig, half dem ehemaligen sächsischen Justizminister Manfred Kolbe (CDU) sich zu erinnern – da war doch was?
Da die Staatsanwaltschaft Leipzig aufgrund einer Anzeige wegen Verdacht auf Tankbetrug ermittelt, hatte der Bundestag die Immunität des sächsischen Abgeordneten aufgehoben. Herr Kolbe bestätigt selbst den Vorfall und sagt, er habe vergessen an der Tankstelle zu bezahlen, dies aber dann nachgeholt und sich entschuldigt.
Das wäre es gewesen. Nur dumm, es ist bereits 2008 schon einmal vorgekommen – damals war es nach seiner Aussage Stress gewesen. Schließlich sei er am Vortag erst um drei Uhr morgens ins Bett gekommen. Auch damals wurde die Rechnung nachträglich bezahlt.
2002 in der Nähe von Dresden das gleiche Spiel, auch an dieser Tankstelle gab es ... sagen wir mal Ungereimtheiten. Da soll der Betrag nicht ihm, sondern einen anderen Kunden in Rechnung gestellt worden sein. Deshalb sei aus "erwiesener Unschuld" das damalige Verfahren eingestellt worden. Dresdens Oberstaatsanwalt Christian Venarius hingegen sagte aus:"Wir musssten das Verfahren einstellen mangels an hinreichenden Tatverdachts, weil ein Versehen nicht widerlegbar war."
(Spiegel vom 8.12.2008)

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