Sonntag, 13. Juni 2010

Der Kandidat, sieht die Schuld bei den Bürgern, die nicht machen was die Politiker wollen


Es ist bald wieder Wahl im Lande der blühenden Landschaften. Diesmal wählen die Systemfiguren sich selbst, tun aber wieder so, als wäre es für das Volk. Da es jedoch, wie so oft in der Vergangenheit, wieder um strategische (damit sind parteipolitische gemeint) Ausgangssituationen geht, wird die eigene Clique sehr stark an die Kandare genommen, damit ja keine Stimme verloren geht. Das bedeutet, um die es geht, bleiben draußen – das Volk. Ein Bundespräsident der ein Präsident für alle Deutschen sein will, aber vom Volk nicht gewählt werden darf, ist eine Farce. Hat sich nur noch nicht herumgesprochen. Christian Wulff will so ein BRD-Präsident werden.
Zitat Wulff:
„Für mich sind Stil und Inhalt der Politik gleichermaßen wichtig. Nicht nur die Inhalte sind wichtig, sondern auch die Form. Da sehe ich einen bedrohlichen Verlust der politischen Kultur“.
Zitat Ende
Was man halt unter Stil versteht, solange im Amt bleiben bis die Wahl sicher ist? Oder nur kosmetische schöne Worte für jene deren Präsident man werden will (werden muss, weil Mutti das so will, geht wie immer unter). Doch dann spricht Herr Wulff etwas an (im FOCUS), dass wirkliche Substanz hat, er trifft den Punkt. Es geht um Ehrlichkeit bei den Politikern und den Umgang mit der Wahrheit für die Menschen.
Zitat Wulff:
„Sie sehnen sich danach, reinen Wein eingeschenkt zu bekommen. Und sie sehnen sich auch nach Orientierung, danach, dass Politiker ihre Entscheidungen gut begründen und sie dann auch durchsetzen . . . dass die große Mehrheit der Deutschen viel weiter ist als viele Politiker meinen, sieht man daran, dass die große Mehrheit der Deutschen einen Ausstieg aus der schuldenfinanzierten Krisenbekämpfung will. Sie wollen nicht ständig diese Verschuldungspolitik, weil sie aus ihren privaten Haushalten wissen, dass man nicht einfach jedes Jahr neue Schulden machen kann.“
Zitat Ende
An dieser Stelle denkt man „wow“ der Mann ist gut. Warum spricht er das jetzt an und nicht vorher? Gute Frage, nächste Frage? Das ist das Problem, er ist nicht vollständig glaubwürdig. Er hat das mediale Aussehen für einen Präsidenten, aber hat er auch das Zeug, sprich Rückgrat für einen „Bürgerpräsidenten“ oder ist er nur eine Parteimarionette mit präsidialem Wink-Element? Dann kam der Absatz mit der Mitschuld der Bürger.
Zitat Wulff:
„Wir erleben heute ungeduldiger werdende Bürger, die gelegentlich nicht bereit sind, das zu tun, was die Politiker machen. . . ich habe einen guten Charakter, die in den Parteien haben alle einen schlechten Charakter.“
Zitat Ende
Und Rums, da ist es wieder – die Schuld der Bürger an der wachsenden Distanz zwischen Volk und Volksvertretern. Die ungeduldigen Bürger sind es also, die Potzblitz, nicht bereit sind, das zu tun was die Politiker machen. "Anna wo sind meine Tropfen", was redet dieser Mann da? Wenn die Bürger das wirklich machen würden, was ihre Angestellten da wollen Herr Wulff, wie sähe denn dann die BRD aus. Eine BRD ohne Kritik ihrer Angestellten, eine BRD die alle eingebrachten Gesetze nicht hinterfragt, eine BRD die politisch völlig gleichgeschaltet wurde, eine BRD deren Politiker von externen Beratern beeinflusst werden, eine BRD die Gesetze von externen Kanzleien erarbeiten lässt, eine BRD dessen Politiker sich von Consulting Firmen beraten lassen wie sie sprechen, auftreten oder ihre Internetseite gestalten müssen – das wäre dann eine BRD deren Bürger das tun was ihre Politiker wollen.
Um Himmelswillen was für ein Kandidat kommt denn da auf uns zu?
Der ungeduldige Bürger, der nicht bereit ist das zu tun, was die Politiker machen. Gott sei Dank, darf man hier ruhig sagen. Wulff also doch nur eine angepasste Figur seiner thronenden Partei? Dabei gibt es eine wirklich gute Alternative für die kommende Wahl. Joachim Gauck. Die FDP könnte Punkte sammeln wenn sie diesen Kandidaten wählen würde, denn er ist die Person die von weiten Teilen im Volk anerkannt wird. Nochmal langsam, es geht um den Bundespräsidenten, der nicht vom Volk gewählt werden darf, aber für das ganze Volk da ist. Was also spricht dagegen, die Person zu wählen die vom Volk gewünscht wird? Na sehen Sie es? Der BP hat keine Macht, er kann der Mutterpartei nicht Vorschriften machen. Und dennoch wollen sie „ihren“ Mann in das Amt heben. Es geht wieder nicht um das Volk, es geht wie immer nur um die Partei. Und deshalb kann man Wulff nicht trauen, er dient der Partei und er klebt auf seinem Stuhl. Alles muss abgesichert sein. Die Unehrlichkeit beginnt schon vor der Wahl. Vermutlich sind dafür auch die Bürger Mitschuld.
Sozialistische Grüße an die CDU!

Keine Kommentare: