Freitag, 25. Juni 2010

Was tun mit fantasielosen WELT-online Artikeln? Dynamit her!


Eigentlich gibt der Artikel von Alan Posener nichts her, außer den Ungeist seines Verfassers. „Über Geschichte kann niemand urteilen, als wer an sich selbst Geschichte erlebt hat.“ Schrieb der alte Herr Goethe und recht hatte er. Der Umgang mit der Geschichte reicht heute nur bis zum Dynamit. Zur Erinnerung, im pakistanischen Swat-Tal haben „Anhänger der Taliban“ eine 40 Meter hohe und etwa 1300 Jahre alte Buddha-Skulptur zerstört. Bohrlöcher mit Sprengstoff gefüllt und ... Auch diese Menschen sahen in dem Werk ein hässliches Gesicht.
Und wenn man die Bauten aus dem 3. Reich ansieht und mit den Bauten von heute vergleicht, na ja viel rühmliches ist da nicht zu entdecken in unserer Zeit, es sei denn das Alte vorhandene wurde restauriert. Die kantigen Betonklötze, die Hühnerställen nachempfundenen „Wohnbauten, die glatten nichtssagenden Flächen, die Furcht vor Fantasie zeugen zu tausenden vom Zeitgeist einer falschen Architektur in unserer Zeit. Und dennoch maßen sich Systemdiener an, das Alte zu verteufeln, nur weil Hitler zu dieser Zeit noch lebte. Wie schön, wenn dann wieder Bauten aus dem sozial-demokratischen Einheitsgebäudebrei ausbrechen und Formen und Gestaltung sich dem Boden und der Landschaft und dem Zweck angleichen und dabei eine eigene Schönheit ausstrahlen. Herr Posener hat dafür kein Auge, weil er nicht die Zeit erlebt hat, denn dann würde er diese Bauten, die ja nichts dafür können das der GröFaZ (Größter Führer aller Zeiten) sie in Auftrag gab, doch auch von Architekten gebaut wurden die ihr Handwerk verstanden, nicht mit Dynamit zerstören.
Denn die Architektur erlebt das gleiche Schicksal in unserem Zeitgeist wie die Waffenentwicklung von einst. Sie waren ihrer Zeit weit voraus. Wortprägungen wie „Umweltgestaltung“ und „Umweltschutz“ sowie „Leichtbeton“, „Großraumbehälter“ und viele andere heute selbstverständliche Begriffe, sind im Hitlerdeutschland eingeführt und erfunden worden.
Wir empfehlen Herrn Posener das Buch von Hermann Giesler „Ein anderer Hitler“. Giesler war Architekt und stand dem GröFaZ dadurch sehr nahe. In seinem gutgeschriebenen Buch (im Druffel-Verlag erschienen) findet man viele persönliche Eindrücke wie Hitler sein Steckenpferd Architektur liebte und was er alles damit vor hatte. In unserer Zeit liest und hört man ja nur von Wehrbauten und Wällen, damit wird aber der Wahrheit nicht gedient. Hitler hat sich bis zu den Parkplätzen seiner angeordneten Umbauten verschiedener Städte gekümmert. Die Fernwärme, er wollte die Kraftwerke außerhalb der Stadt haben, waren ein beredetes Thema. Parkflächen wollte er unterirdisch haben, damit die Menschen mehr Platz haben zum „Leben“. Plätze wurden bis in das kleinste Detail skizziert und Modelle entworfen um die Anpassung in den Bezirk, in die Stadt zu empfinden. Auch der von Posener beanstandete Bau war seiner Zeit ein besonderes Exemplar. Er musste ja Massen von Menschen aufnehmen und so geformt sein das diese Massen ohne Störung aufgenommen und wieder abwandern konnten. Er sollte – natürlich – auch die Menschen beeinflussen, in Staunen versetzen usw. Das ist einfach damals so gewesen, der Zeitgeist im 3. Reich.
Aber was haben wir denn von Gutmenschen und ihren angepassten Helfern erwartet. Ehrlichkeit und einen klaren Blick?
Zitat aus dem genannten Buch:
Anschließend setzte Adolf Hitler das Gespräch mit mir in der Bibliothek fort. Er sagte: Ich hatte ein mich sehr beeindruckendes Erlebnis einer großen Architektur, und das ausgerechnet im Ruhrgebiet. Nach stundenlanger Fahrt durch monotone Wohnviertel, die zwischen den bizarren Silhouetten von Hochöfen und Fördertürmen und imponierenden Industriebauten einen besonders trostlosen Eindruck machten, kamen wir über die Ruhrbrücke, und ich sah eine Stadthalle von überraschender, weil unerwarteter, Schönheit. Schön in der Gesamterscheinung wie auch in allen Details. Es kam mir vor, als sähe ich ein Licht nach langer Dunkelheit: Es war die Stadthalle von Mülheim an der Ruhr. So großartig sich diese Einzelleistung als hohe Architektur auch sichtlich manifestierte und für sich bestehen konnte, - dieses Bauwerk machte mir deutlich: es stand doch alleine, für sich, und hätte in eine Komposition eingefügt werden müssen, die ihm, seinen Rang entsprechend, den Abstand gesichert hätte von der Alltäglichkeit. Es hätte einen gestalteten Raum um sich benötigt, der seiner Würde als Architekturleistung und seiner Bestimmung als Halle für die Bewohner der Stadt entsprach. Eine Parallele dazu sei der Klang einer schönen Stimme: Sie dürfe nicht zerschellen, nicht untergehen im Alltagslärm. Der Klang müsse getragen werden vom Orchester und aufgenommen werden in dem sorglich geplanten Raum der Zuhörer. Das heiße doch, fuhr er fort, das Einzelbauwerk, so wichtig seine Bestimmung auch sei und so schön es immer gestaltet sei, bedürfe einer Gesamtplanung, und diese wieder müsse sich einfügen in den Stadtorganismus oder in die Struktur des Stadtteils.
Zitat Ende
Der Menschenmörder Hitler hatte eben zwei Gesichter.

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