Freitag, 2. September 2011

Die Deutschen wollen mehr Europa, denn zahlen für Andere ist so schön oder wie man Meinung abruft wenn man sie entsprechend braucht



„Guten Abend, Herr Müller hier ist Ihr Umfrageinstitut Hau-mich-weg. Sie hatten bei unserer letzten Befragung ja angegeben sich am demokratischen Prozess der freien Meinungsbildung zum Wohle aller Bürger im Lande zu beteiligen, dafür nochmals ein herzliches Danke. Wir haben eine kleine neue Umfrage heute mit Ihnen vor.... bla-bla.... die rechtsextremen Gruppen und Bewegungen in Deutschland wollen ja alles zurück drehen und sind auch gegen Europa. Haben Sie schon mal diese Rechtsextreme Bürgerbewegungen gewählt, Herr Müller? - Nein.
Sind Sie für oder gegen Europa? - Für. usw...usw.
Eine repräsentative Umfrage mit sage und schreibe 1000 Befragten. Hoffentlich keine Suggestivfragen (man muss es halt glauben was man uns da sagt) denn die Möglichkeit mit gezielter und geschickter Frageführung kann man auch Einfluss nehmen.
Und wie schön, da gerade die EU (wohlgemerkt nicht Europa, das ist gewachsen – die EU ist künstlich) in aller negativer Munde ist, braucht man den medialen Gegenpool. Die Presse kommt mal wieder ihrer Propagandapflicht nach. Schäuble will den Bundestag als Abnickkasperletheater nur noch zulassen, weil die wirklichen Entscheidungen je woanders fallen. Das Verfassungsgericht steht in der Schusslinie, weil es demokratisches Bestrebungen unterdrückt, Merkel wirft im Hundert-Milliarden-Pack den Euro aus dem Fenster, ergo die Rentner müssen in Zukunft selbst sehen wie sie klar kommen, bei voller Bezahlung der Rentenbeiträge (man nennt das auch neue Steuer) ohne entsprechender Leistung vom Staat. In der EU hat sich ein gigantischer Beamtenapparat eingenistet der Unsummen von Gelder verschlingt . . . und über eine Meinungsumfrage will man uns sagen, wir wollen mehr EU-Politik.

Auftraggeber dieser Umfrage „ARD-Tagesthemen“. Lieferant der Umfragewerte Infratest dimap.
Gefragt wurden 1000 (!) ausgewählte (!) und wahlberechtigte Bürger.
Man muss schon genau hinschauen um zu erkennen wo der Hase im Pfeffer liegt.
  • Zwei von dreien der angeblich befragten sind der Meinung die Bundesregierung habe den Überblick in der Krise verloren.
  • 30 % glauben, dass die Regierung alles richtig gemacht habe
  • 80 % sagen, der schlimmste Teil der Euro- und Schuldenkrise kommt noch
  • Mehrheitlich lehnen sie die Maßnahmen zur Euro-Stabilisierung der BRD-Regierung ab und stellen der Regierung ein schlechtes Zeugnis aus
Und die WO schreibt, Zitat:
Immerhin: Nur ein Viertel der Erwerbstätigen macht sich derzeit Sorgen um seinen Arbeitsplatz.
Zitat Ende
Damit lässt man dann den Leser allein. Bedeutet das jetzt, Dreiviertel der Erwerbstätigen machen sich keine Sorgen um ihren Arbeitsplatz? Das wäre schon eine sehr hohe Zahl und wirkt beruhigend auf die Masse.
Die wenigsten, so erfahren wir weiter, glauben nicht das die Politik im Allgemeinen (!) und die Bundesregierung im Besonderen die Krise bewältigt.
Nochmal, vielleicht haben Sie es überlesen.
Die wenigsten glauben das die Politik im Allgemeinen und .....
Die gleiche Umfrage sagt uns aber, die Mehrheit der tausend ausgesuchten Befragten noch mehr gemeinsame Politik in der EU wünschen.
Wie passt das zusammen? Das ist wohl ein Infratest Geheimnis. Ganz konkret, so erfahren wir weiter, wenden sie die Bundesbürger mit großer (!) Mehrheit gegen eine Erweiterung des Eurorettungsschirms. Aber genau dieser Eurorettungsschirm wurde ja von der „gemeinsamen EU-Politik“ gemacht. Kann man das verstehen?
Was will man uns mit dieser „Umfrage“ sagen: Ja, weiter so wie bisher aber nicht mit unseren bundesdeutschen Politikern in Europa? Wir machen uns Sorgen um den Euro, wollen aber weiterhin diese gemeinsame Politik die den Euro zu verantworten hat. Wer soll das verstehen.
Die Lösung ist nah – ausgesuchtes Bürgerpersonal wurde befragt.
Nun das war es was uns WO sagte, schauen wir nun was die ARD zu ihrer Umfrage sagt:
Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl/Randomstichprobe
Erhebungsverfahren: Computergestützte Telefoninterviews (CATI)
Fallzahl: 1002 Befragte
Erhebungszeitraum: 29. und 30. August 2011
Fallzahl Sonntagsfrage: 1502 Befragte
Erhebungszeitraum: 29. bis 31. August 2011
Autor: Jörg Schönenborn (WDR)
Redaktion WDR: Ingmar Cairo (WDR)
Wissenschaftliche Betreuung und Durchführung: Heiko Gothe (Infratest dimap)
Hier der ARD Deutschland Trend September 2011 (Deutschlandtrend bei 1000 Befragten, klappern gehört zum Handwerk)
Hier der Artikel dazu bei WO

Geht es nach der ARD, kommt Steinbrück als Kanzler zurück, zumindest will man das (Auftraggeber der Umfrage = WDR und der ist in der Region als Rotfunk bekannt). Und schon sind wir beim zweiten Teil solcher Meinungsumfragen. Man beugt schon mal vor, damit der völlig ahnungslose Deutsche auch über die Medien die entsprechende Alternative genannt bekommt, es spart dem Hirn nachzudenken. Und alles bleibt beim alten. Schlecht wurde gegen ganz Schlecht ausgetauscht und jetzt kommt Schlecht bereits bekannt, wieder zurück als neue Leitfigur.
In den USA läuft das prima. Da glauben die Einheimischen zwischen Republikanern und Demokraten gäbe es tatsächlich Unterschiede. Dahin will man jetzt im Zuge der politischen Governance kommen. Kasper wird mit Kasper ausgetauscht, aber es ist ja bei weitem nicht der gleiche Kasper. Der Neue hat eine andere Sockenfarbe. Das reicht inzwischen schon im Lande der ehemaligen Dichter und Denker um von einem politischen Umschwung zu reden. Mal sehen ob das die (laut Bundestagswahl 2009) restlichen 62.199.000 Wähler auch so sehen oder der STR. Trend (Straße) doch anderer Meinung ist. Berlin ist im September schon mal eine Probe.
Tja, und bald kommt der nächste „Trend“, die Zahlen über die Inflationsrate in Deutschland.
Dann wird die Statistik wieder geschüttelt bis es passt. Aber dann kommt ganz gewiss ein neuer Trend vom Arbeitsmarkt, diesmal kurz vor der Vollbeschäftigung?
Vom Klimarat lernen bedeutet,die Statistik-Erkenntnis befolgen, denn dieser „Rat“ glaubt was die Computer ausspucken und da kommt die Welt schlecht weg, eigentlich geht sie in ein paar Jahren unter. Gut das wir solche genauen Zahlen haben, die man uns immer schön graphisch vorlegt. Das beruhigt ungemein.
Sie dürfen sich wieder hinlegen.

update 3.9.11


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