Montag, 5. September 2011
Die managergesteuerte Finanzdiktatur
Der CSU-Abgeordnete Dr.
Peter Gauweiler (und leider einer der Letzten der Zunft Politiker
wie man sie sich eigentlich wünscht) hat in der WELT online dem
Autor Christian Malzahn auf seine Fragen ein paar Antworten gegeben
die wir eigentlich von der Mehrheit im Bundestag sitzenden
„Volksvertreter“ hören sollten. Am Mittwoch den 7. September
2011 entscheidet das Bundesverfassungsgericht über die Klage einiger
weniger tapferer Streiter gegen das erste Rettungspaket für
Griechenland.
Hier einige Passagen aus Herrn
Gauweilers Antworten:
Im
Moment halten wir die Inflation noch klein. Aber die Geldmenge
vergrößern und den realen Wert derselben halten wollen, kann auf
Dauer nicht funktionieren. Das versteht jeder. Wir erleben einen
immer größer werdenden Abstand zwischen realer Wirtschaft und den
Handelszahlen einer sogenannten Finanzwirtschaft in dreistelliger
Billionenhöhe. Jetzt werden immer neue kontinentale
Verschuldungsförderungsprogramme aufgelegt. Sie sind so gestaltet,
dass das bereits hoch verschuldete Deutschland seinen Schuldenrahmen
erhöht, damit noch mehr verschuldete Staaten weiter Schulden machen
können. Das ist so, als ob Sie ein Kraftwerk, das vor Hitze glüht,
noch mehr anheizen.
Wir
stützen doch nicht Griechenland! Wir stützen 25 oder 30 weltweit
tätige Investment-Banken und ihre wahnwitzigen Geschäfte, hinter
deren Derivaten ja immer weniger Sachwerte stehen. Das kommt mir vor
wie Andersens Märchen von des Kaisers neuen Kleidern. Der steht
bekanntlich nackt da, und keiner will es merken. Als ein Kind das
endlich ausspricht, herrschte Erleichterung. Auf die Politiker wartet
dagegen die Scham, eine katastrophale Entwicklung nicht gesehen haben
zu wollen.
Wir
befinden uns in der Hand von ein paar Hundert Manhattan-Boys mit
unterschiedlichen Pässen, denen die demokratischen Staatswächter
nicht Herr werden und nicht Herr werden wollen. Für Deutschland
bekommen diese Leute bis heute auch dann noch eine Banklizenz, wenn
sie kein einziges Wort der staatlichen Banken-Aufsicht verstehen.
Das
ist das Problem. Wir sind auf dem Weg in eine weltweite,
managergesteuerte Finanzdiktatur, die mit fremdem Geld spielt und
verspielt.
Und
HIER
kommen Sie zum gesamten Beitrag in der WO.
Und
HIER
können Sie die Presseinformation von Dr. Peter Gauweiler zur
Verfassungsbeschwerde gegen den Euro-Stabilisierungsmechanismus (ESM)
vom 21. Mai 2010 lesen.
Warum
klagt er gegen Griechenland-Hilfe und Rettungsschirm?
Seine
Antwort im Interview beim Münchner Merkur vom 5. Juli 2011:
„Beide
Vorhaben sind mit dem Grundgesetz nicht vereinbar. Die Regierung ist
zur Gewährleistung der Kaufkraft des Geldes verpflichtet, muss die
Bürger vor inflatorischen Wirkungen schützen und darf diese nicht
anheizen. Die Milliarden-Bürgschaften bewirken das Gegenteil.
Zusätzlich beinhalten sie auch eine Aushöhlung des Wahlrechts, denn
der Bundestag gibt durch diese Maßnahmen seine Haushaltsautonomie
auf, was wiederum die Stimme jedes Wahlbürgers entwertet.“
Und
HIER
können Sie das Interview beim Münchner Merkur lesen.
Mit
der Überschrift: Keine
Hilfe durch Vertragsbruch
schrieb
Dr. Gauweiler einen Artikel im Magazin „Entscheidung“ der Jungen
Union Deutschlands vom Juli/August 2011 unter anderen:
Nichts
kann deutlicher das Scheitern von Maastricht dokumentieren. Was im
deutschen Länderfinanzausgleich kaum, im Ausgleich zwischen
Norditalien und Süditalien seit nun 150 Jahren nicht gelingt, ist
auf der Ebene eines ganzen Erdteils erst recht unmöglich. Scheitern
durch Übergewicht!
Eingestellt von PPD am Montag, September 05, 2011 Labels: Unsere Angestellten
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