- Es muss einen Schuldenschnitt gebenÜberschuldete Euro-Länder wie z. B. Griechenland müssen Umschuldungsverhandlungen mit ihren Gläubigern starten. Staatliche Insolvenzen sind keinpolitisches Neuland. Zwischen 1998 und 2008 gab es weltweit 13 Staatspleiten, beidenen Gläubiger im Schnitt 50 Prozent ihrer Forderungen verloren haben. Mit demLondoner Club, dem Pariser Club und dem IWF existieren Institutionen, die beiUmschuldungsverhandlungen assistieren können.
- Die Haushalte müssen konsolidiert, der Wettbewerb gestärkt werden, derEuro-Austritt muss möglich seinMarode Euro-Staaten müssen ihre schuldenfinanzierte Ausgabenpolitik beenden undihre Haushalte zügig konsolidieren. Zudem sind parallel Wirtschaftsreformen für mehrWettbewerbsfähigkeit nötig. Dann kann auch über den Export wieder Geld zurSchuldentilgung verdient werden.In Griechenland sind die Lohnstückkosten zwischen 2000 und 2010 um ein Drittelgestiegen. Das muss entweder durch Lohn- und Preissenkungen korrigiert werden,oder Griechenland senkt zur Exportankurbelung nur einen Preis – den Außenwertseiner Währung. Dazu müsste Griechenland die Euro-Zone verlassen können unddie Drachme wieder einführen. Griechenlands Anteil am BIP der Euro-Zone beträgtnur 2,5 Prozent. Ein Griechenland-Austritt würde also keineswegs einAuseinanderbrechen der Euro-Zone bedeuten.
- In allen europäischen Staaten muss eine Schuldenbremse eingeführtwerdenDer Maastrichter Stabilitätspakt hat sich als zu unverbindlich erwiesen. Damit sich dieStaaten nicht mehr durch Absprachen vor einer nachhaltigen Haushaltspolitikdrücken können, müssen Schuldenbremsen in die nationalen Verfassungen.Die Haushaltsdefizite aller Euro-Staaten werden im kommenden Jahr 346 MilliardenEuro betragen.Der Bund der Steuerzahler hat kalkuliert, welche Sparanstrengungen in deneinzelnen Staaten nötig wären, um einer Schuldenbremse gerecht zu werden.Konkret heißt das: Um wie viel müsste die Nettokreditaufnahme jährlich sinken, damitdie Staaten im Jahr 2017 ein Haushaltsdefizit von lediglich 0,5 Prozent des BIPerreichen?Frankreich müsste seine Neuverschuldung um jährlich 20 Milliarden Euro senken,Spanien um 11 Milliarden Euro, Italien um 8 Milliarden Euro. Die Iren müssten dieNettokreditaufnahme um jährlich 2,6 Milliarden Euro und die Portugiesen um 1,3Milliarden Euro senken.Besonders dramatisch ist es in Griechenland. Im kommenden Jahr wird dasgriechische Haushaltsloch immer noch über 9 Prozent des BIP betragen. Um vondort auf 0,5 Prozent des BIP in 2017 zu gelangen, müsste der griechische Staat seinBudgetdefizit um 4 Milliarden Euro, also um jährlich 1/5, senken. Dann würdeGriechenland im Jahr 2016 unter die Maastricht-Schwelle von 3 Prozent rutschenund in 2017 ein Haushaltsdefizit von 0,5 Prozent des BIP erreichen.
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