Donnerstag, 21. Juni 2012
Das Duell der EM Übertragungsträger
Herrlich, wie „man“ die Qualitätsmedien in der Fußball-Europameisterschaft auseinandernehmen darf. Endlich findet der User (ganz früher wurde er Zuschauer genannt, etwas später Konsument, und jetzt eben so) in eben diesen Medien auch Gehör. Ob das nun einen Minister passt oder einen Programmdirektor nicht, Fußball hat etwas mit Emotionen zu tun. Und schon sind wir beim eigentlichen Thema. Es ist doch nicht wichtig, ob die Herrschaften Experten vor Ort aus einem Studio berichten oder unter einer wunderschönen Kulisse aus Usedom, entscheidend ist doch WIE BERICHTET wird.
Herrlich auch, wie Herr Scholl sympathisch Ecken und Kanten, in seiner Darstellung als Experte auftritt. Noch schöner, wenn ihm dann Herr Gomez zeigt wo der Frosch die Locken hat. Das ist emotionale Berichterstattung. Natürlich ist es ein Unding einen Spieler persönlich zu beleidigen, dies ist und bleibt eine Schmutzigkeit.
Fußball lebt von Emotionen, und es wäre schön wenn satte Fernsehanstalten (was für ein Wort) das endlich begreifen würden. Die ARD hat da die Nase vorn. Herr Opdenhövel (erfrischende Moderation) und Herr Scholl scheinen das richtige „Team“ zu sein. Und „Waldi“, mein Gott, Fußball ist auch immer ein bisschen Ballermann, also es gehört dazu. Können wir Deutsche uns nicht mehr entspannen?
Reporter (mit WDR-Mikrofon in der Hand) fragt allen Ernstes Herrn Neuer: „Ist noch die Lust auf den Titel vorhanden“. Der Supertorwart hat gerade mit seiner Leistung geholfen die Dänen zu besiegen, und dann so eine… sagen wir mal, merkwürdige Frage zu stellen. Oder beim Gegentor, der Moderator: da war auch etwas Zufall dabei. Also ob Zufälle im Fußball Tore schießen. Etwas Glück gehört dazu, aber den Zufall gibt es mit Sicherheit nicht in dieser Sportart, der Ball rollt nicht zufällig irgendwohin.
Die Steifheit der Moderation in der Analyse, ist auch Ausdruck einer typisch deutschen Haltung: nicht mit Emotion zu der eigenen Mannschaft in der Öffentlichkeit zu stehen, denn das zeigen der dazugehörenden Flagge könnte ja die Migranten im Lande verstören. Hat der Schreiber vor zwei Tagen selbst erlebt, von einem angepassten duckmäuserischen Deutschen gehört. Und der Migrant, dieser hatte die deutsche Flagge am Auto. Nur bei Holland, da ist selbst im öffentlichen Raum der Qualitätsmedien gewagte Darstellung erlaubt. Und da wir alle „die da“ finanzieren, dürfen wir auch sagen wo die Musik zu spielen hat und vor allem wie.
Die Scheinheilligkeit ist eben der Nimbus der Gutmenschen.
Sag Halleluja.
Eingestellt von PPD am Donnerstag, Juni 21, 2012 Labels: Reverend Merry Jones
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