Sonntag, 9. September 2012

Freiheit und Sicherheit Deutschlands werden heute auch am Hindukusch verteidigt, um Bedrohungen auf Distanz halten zu können (O-Ton Struck 12.11.2005 vor Soldatenvereidigung)


 Wohin geht die Bundeswehr?





Zur Reform der Bundeswehr: Die Aufgabe der Bundeswehr besteht darin, die Verteidigung des Landes zu sichern. Nach dem Niedergang der Sowjet Union und des Warschauer Paktes gab es keinen Grund mehr, die Bundeswehr in alter Stärke beizubehalten. Daher war es notwendig geworden, einige Bundeswehrstandorte zu schließen und den Umfang der Truppe zu reduzieren. Die Bundeswehr baute für ihre Personalausstattung auf Wehrdienst und Wehrpflicht. Das sind zwei große Bereiche bei der Reform des deutschen Militärs, die zum Beginn des 21. Jahrhunderts notwendig waren: Die Reduzierung des Personals und die Schließung von Kasernen und sonstigen Standorten. Damit waren nicht nur organisatorische und wirtschaftliche Aufgaben verbunden, sondern auch ein neues Selbstverständnis der Truppe und ihre Beziehung sowohl zur deutschen Bevölkerung, als auch zur Politik.

Von der Bundeswehr, der Wehrpflicht, und dem Wehrdienst kann keine Rede mehr sein. Denn die Wehrpflicht ist schon längst abgeschafft. Stattdessen hat man das Berufssoldatentum gesetzt, dessen Aufgabe, “die Verteidigung unserer Freiheit am Hindukusch“ und die Sicherung von Massenabfischung der Meere vor der somalischen Küste am Horn von Afrika mit Kanonenbootseinsätzen sein soll.

Auch der Gebrauch von „Militärdienst“ dafür stimmt nicht ganz. Denn die Soldaten dienen ihrem eigenen Portmonee, weil den jungen Menschen bei der hohen Arbeitslosigkeit die einfachste Perspektive in dem praktischen Umgang mit PlayStations und Drohnen mehr Geld einbringt, als jedes mühevolle und vor allem unsichere Unterfangen in der freien Wirtschaft. Also, auch kein Militärdienst, sondern eher militärisches Job!

Ja, wohin geht die Bundeswehr, die in den letzten 10 Jahren allein in Afghanistan 17 bis 36 Milliarden verpulvert hat, während über 700.000 Rentner in Deutschland, die älter als 65 sind, mit dem Stock in der Hand um 5 Uhr morgens Zeitungen austragen oder putzen gehen müssen? Und dabei haben die Soldaten nur zu gehen, wohin sie die Politik schickt, sonst werden sie schandhaft entlassen, auch wenn sie lebenslang als hohe Offiziere und Bundeswehrkapitäne gedient habe.

Ja, wohin führt die Politik die Bundeswehr? Dürfen Soldaten diese Frage stellen?

Danke Autor
Erscheinungsdatum des Originalartikels: 08/09/2012
Artikel in Tlaxcala veröffentlicht: http://www.tlaxcala-int.org/article.asp?reference=8168

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