Mittwoch, 19. September 2012

„Hiermit eröffne ich die RED-Nebelspiele der BRD 2012“

Dies könnten zum Beispiel ehrliche Worte des obersten Verwaltungsminister des Inneren gewesen sein.
Stattdessen:
Der Herr Innenminister der BRD wird heute die in Windeseile zusammengeschusterte Rechtsextremismus-Datei (gibt es keine Linksextremismus-Datei?) frei, also zur Eröffnung frei geben. So stellen es gehörsamst die Medien dar.
Lobhudel ein:
Die sogenannte RED (Rechtsextremismus…blah…blah…blah) ist ein Projekt aller (also ein Gemeinschaftsprojekt) beteiligten Bundes- und Landesbehörden. Aha. Die jetzt plötzlich alle ihre Daten in das RED geben und alle können dann von RED die Daten abfragen. Damit werden Informationen (?) über (nicht zu verwechseln mit von – das würde dann die NPD betreffen) Neonazi mit einem Bezug zur Gewalt in dieser speziellen Datei gesammelt, sagt man, sagt Minister. Damit werden auch die Daten von mutmaßlichen Hintermännern gespeichert (hier haben die Gutmenschen doch tatsächlich die Frauen vergessen) und jetzt nochmal der Hinweis: In das Verzeichnis (schön wie man mit Begriffen jongliert) werden NUR Rechtsextremisten (!) mit eindeutigem Gewaltbezug aufgenommen. Eine in diese Richtung gehende Gesinnung oder Mitgliedschaft in der NPD allein reicht nicht aus.
Realität:
Wer glaubt das eine Datei, alias Verzeichnis, das Problem bei den Behörden, ja Sie lesen richtig, erledigt wäre, es waren ja gewissen Behörden und ihre Schlapphüte die unsäglich schlechte Verhaltensweisen an den Tag legten und sich verselbstständigten, hat eine unglaubliche naive Ader. Der Kriminelle oder kriminell gemachte Depp kann ja nichts dafür, dass die Behörden zu dumm sind einzuschreiten, aufzuklären, zuzugreifen. Diese Datenbank ist ja das verharmlosende Ergebnis eines in sich selbstständigen und von außen unkontrollierten Apparates, der zum Schaden der BRD gearbeitet hat. Noch unmittelbar vor der Startsequenz des politischen Verantwortlichen, der heute mit geschwellter Brust vor seine Presse tritt und eine Verkündigung von sich gibt, meldete sich der inzwischen fast täglich zu lesende SPD-Mann (Untersuchungsausschuss-NSU Herr Edathy) mit O-Ton:
„Ich habe gerade beim Verfassungsschutz mittlerweile den Eindruck, dass  da Teile der Behörden ein gewisses Eigenleben führen. Es könne nicht sein, dass der Untersuchungsausschuss nur durch Nachfragen und zum Teil durch Zufälle, Informationen von den zuständigen Behörden bekomme.“
Vermutlich ist auf dem Weg zum inzwischen gekauften Leistungs-Schredder eine Akte zu Boden gefallen und nicht bemerkt worden. Zufälle gibt es aber auch.
Zurück zur Nebelkerze die heute feierlich gestartet wird, mal sehen wohin die schießt.
Schaut man sich die Innenministerialen Schönblasen mal genauer an, kommt schnell Ernüchterung, ja sogar  das „alles-wie-gehabt-Label“ hoch.
Als da wären,
Polizei, Verfassungsschutz und MAD (Militärischer Abschirmdienst) sollen sofort Zugriff auf Grunddaten wie Name, Geburtsdatum und Anschrift haben.
Toll, wie man sofort den Zugriff bekommt auf … äh Anschrift und Geburtstag. Das war es dann auch schon, DENN weitere Informationen wie Telefonanschluss (man könnte ja dann wieder im Innenleben der Konkurrenzbehörde Den Da abhören) oder sogar Bankverbindungen, möglicherweise ist der Neonazi im Besitz einer Waffe (warum nimmt man sie ihm dann nicht?), ansonsten hat er einen Waffenschein … also solche sehr geheimen Daten, die man sich schneller über offene Kanäle besorgen kann als …. Ja man muss erst einen entsprechenden Antrag stellen (und für den Scheiß hat man eine gemeinschaftliche Datenbank aufgebaut, damit man dann einen Antrag stellen muss) um auf diese doch sehr sensiblen Daten (Bankverbinden fragt jedes Finanzamt schneller ab) zugreifen zu können. Ein Tipp an den Herrn Innenminister: Sagen Sie Ihren Beamten und Schützern, sie sollen die 115 anwählen, damit kann man die Anschrift effektiv am schnellsten erfahren und muss nicht erst warten bis RED hochfährt.
Wird noch besser …. Also alles wie gehabt, DENN … über die V-Leute (das Prinzip zur Aufrechterhaltung der inneren Unruhe im Verwaltungsstaat) aus der (festhalten) rechtsextremen Szene, wird auch die neue Datenbank (außer Spesen nichts gewesen) keine Auskünfte erteilen. Pfffffff…..
Natürlich muss man den stoischen Presseleuten, die nicht kritisch hinterfragen – was soll denn der Scheiß dann noch? Eine gewisse Beruhigungs-Nebelkerze zünden (man kommt sich fast wie auf dem Truppenübungsplatz vor). Und die heißt: Persönlichkeitsschutz!
Unter diesem Deckmantel (hören Sie’s …. da lachen die gleichen Figuren wieder) wird man also weiterhin so richtig die Szene im Griff haben…. Bis zu den nächsten Opfern.
Und die Frau Kanzlerin wird dann wieder vor die Mikrofone treten und sagen, wir werden alles daran setzen, dass diese Sache aufgeklärt wird und sich nie wiederholt.
Sag Halleluja!

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