Donnerstag, 5. August 2010

Die „saubere“ Todeszone


Letzte Woche setzte plötzlich eine Welle von Medienberichten, darunter konservative Blogs, an die Ölpest schön zu schreiben. Es ist alles halb so schlimm, das Öl hätte sich auf natürliche Weise und mit Hilfe von Chemikalien aufgelöst, so die US-Regierung. Eine Art Simsalabim Berichterstattung mit Vergleichen wie: Die Katastrophe war ja nur ein halbes Schnapsglas voll Öl im Wasser eines Schwimmbecken. Und schon wird das Verbot über Tiefenbohrungen wieder aufgehoben.
Jerry Cope (Umweltaktivist) sagte in der „Huffington Post“, Der Golf von Mexiko sei eine Todeszone. Die Tiere sind verschwunden, dabei hatte BP eine geringe Anzahl getöteter Tiere angegeben.
„Etliche Menschen haben mich angerufen und gesagt, dass ein großer Teil der Meeresfauna verschwunden ist und eine riesige Vertuschungsaktion im Gang sei“, sagte Cope bei „Democracy Now!“. Cope und ein Mitstreiter haben vor drei Wochen sich die Situation vor Ort angesehen, Sie haben in Louisiana, Florida, Alabama mit Fischern und Einheimischen gesprochen. Und von denen erfuhren sie, dass BP Fische, Vögel, Wale, Delfine und alle anderen Meerestiere einsammeln ließ und dann alle Kadaver verbrannte. Und die Zahl der Kadaver war sehr groß.
Bei dem Vorfall Exxon Valdez, habe man die Kadaver noch untersucht und dann verbrannt, sagt Meeresbiologin Ricky Ott. Das wäre verdächtig. Sie habe in der Region viele Menschen getroffen, die plötzlich gesundheitliche Probleme anzeigten. Die von der US-Regierung gelobten Chemikalien, die das Öl buchstäblich verschwinden ließen, könnten noch nach Jahrzehnten im Wasser nachweisbar sein. Die eingesetzte Chemikalie Corexit sei bekannt, dass Blut und Nieren damit geschädigt werden. Die US-Regierung hat die Chemikalie nicht prüfen lassen, andernfalls hätte sie nicht eingesetzt werden dürfen. Der Skandal und das Ausmaß der Katastrophe ist noch lange nicht zu Ende. Auch wenn man sie jetzt in bestimmten Medien schönredet.

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