Diesmal aus Sicht des amerikanischen Großspekulant (Heuschrecke) George Soros.
„Die deutsche Politik ist eine Gefahr für Europa, sie könnte das europäische Projekt zerstören.“
„Im Moment treiben die Deutschen die Nachbarn in die Deflation:Es droht eine lange Phase der Stagnation. Und die führte zu Nationalismus, zu sozialen Unruhen, zu Fremdenfeindlichkeit. Sie gefährdet also die Demokratie.“
"Deutschland ist weltweit isoliert.“
"Warum lassen sie die Löhne nicht stärker steigen? Das würde anderen EU-Staaten helfen, aufzuholen.“
"Wenn die Deutschen ihre Politik nicht ändern, wäre ihr Austritt aus der Währungsunion für den Rest Europas hilfreich."
George Soros, gebürtiger Ungar jüdischer Abstammung, ging 1946 nach London. Ende der 60er Jahre gründete er in New York einen der ersten Hedgefonds. Mit Leerverkäufen (der Verkauf von etwas, über das man zum Verkaufszeitpunkt nicht verfügt, also eine Luftnummer) spekulierte er auf fallende Kurse und verdiente damit Milliarden. Bekannt wurde er durch seine großangelegte Spekulation gegen das britische Pfund 1992, damit zwang er die Bank of England in die Knie. Fast wurde dabei das Europäische Währungssystem zerstört. Jetzt schimpft er auf die Bundesrepublik, denn seit 2.7.2010 besteht ein Verbot ungedeckter Leerverkäufe.
Der Großbetrug den wir gerade bei diversen Kongressanhörungen sehen konnten, wird bei solchen Argumenten natürlich nicht angesprochen. Apropos Ungarn, das Land wurde von der EU ermahnt seinen Haushalt in Ordnung zu bringen, was jetzt mit der Bankensteuer geschieht. Nun werden massive Drohungen gegen Ungarn laut, wegen dieser Sanierungsmaßnahmen. Die FAZ schrieb am 19.7.2010: Die Banken, die sich mehrheitlich in ausländischer Hand befinden, laufen Sturm. Noch bevor Orbàn sein Projekt dem Parlament vorlegen konnte, sackte der Forint zum US-Dollar um 2,7% ab.Die EU, auf deutschen Druck, verweigert wegen Ungarns Bankensteuer die Auszahlung der letzten Tranche von fast sechs Milliarden Euro aus dem gewährten 20-Milliarden-Euro-Kredit. Das muss man sich vorstellen, Frau Merkel will Ungarn dafür bestrafen, weil das Land gegen die Bankster vorgegangen ist, wie sie es angeblich selbst so gerne getan hätte. Schon fest verplante fast 6 Milliarden Euro liegen nun auf Eis.
Goldmans Betrugs-Entwickler Fabrice Tourre machte sich noch 2007 über die Deutschen lustig und erzählte, wie er zum Beispiel die staatliche IKB-Bank (Düsseldorf) um zugegebene 20 Milliarden Euro zu einem Zeitpunkt erleichterte, als schon überall bekannt war, dass alles zusammenbrechen würde: "Nun benötigt man für jede Wette jemanden, der die Gegenwette abschließt, in diesem Fall also einen, der glaubt, dass die Hauspreise in Amerika weiter steigen. Und solche Leute gab es im April 2007 tatsächlich noch, in einer Zeit also, in der die Zeitungen schon voller Berichte über die Missstände auf dem US-Immobilienmarkt waren. Aus Belgien schrieb Tourre in einer E-Mail seiner Freundin sarkastisch: 'Ich habe ein paar Abacus-Papiere an Witwen und Waisen verkauft, die ich am Flughafen getroffen habe'. Mit Witwen und Waisen meinte Tourre Goldman-Klienten wie die deutsche Mittelstandsbank IKB." (SZ, 28.04.2010, S. 23) Das wundert niemand. Die staatliche Kfw-Bank der BRD überwies nach dem offiziellen Zusammenbruch von Lehman Brothers noch einmal 600 Millionen Dollar.
Was haben wir an den Deutschen verdient! Nun wollen diese eigentlich nicht mehr richtig mitspielen und schon meint Herr Soros auf Deutschland verzichten zu können. Das gleiche gilt übrigens auch umgekehrt. Dieses Land hat schon so viel mitgemacht, es wird auch die Bankster und Spekulankster überleben.
Leider haben wir Bücklinge und Versager die mehr auf ihre Taschen schauen als dem Land zu helfen. Sie werden sich sicherlich von Herrn Soros Worten beeindrucken lassen. Soros sieht in der Sparpolitik der deutschen Regierung eine Gefahr für Europa. Schöner kann man es nicht ausdrücken – die Deutschen sind die Zahlungsdeppen der EU. Denn wer sollte die EU sonst am Leben erhalten? Frankreich (lach)? Oder Italien (lach)?
Die Eingangs erwähnten Soros-Sätze wurden am 23.6.2010 in der Zeit online veröffentlicht. Jetzt hat sich Soros wieder im Hausblatt der Gutmenschen gemeldet, der Herr der England durch Spekulation angegriffen hat und beinahe in die Knie zwang, bekommt ein breites Medienforum für seine Vorstellungen. Alles normal für Zeit online.
Soros schreibt einen
Gastbeitrag: „Deutschland schadet Europa“
Besonders schwarz malt er sein „kleines Gedankenexperiment“ an die Wand. Ein Experiment muss aber nicht automatisch als Realität sich entwickeln. Was solls, es klingt so schön schauerlich.
Zitat:
„Man kann sich den deutschen Denkfehler am besten vor Augen führen, wenn man ein kleines Gedankenexperiment anstellt. Was würde geschehen, wenn Deutschland die Euro-Zone verließe? Die dann wieder eingeführte Mark würde die Schallmauer durchbrechen, und der Euro würde ins Bodenlose fallen. Dies würde dem Anpassungsprozess der anderen Länder in der Tat helfen, aber Deutschland würde feststellen, wie schmerzhaft es sein kann, eine überbewertete Währung zu haben. Seine Handelsbilanz würde ins Negative drehen, und es gäbe weitverbreitete Arbeitslosigkeit. Die deutschen Banken würden schwere Wechselkursverluste erleiden und große Kapitalspritzen durch die öffentliche Hand benötigen. Aber die Regierung würde es politisch akzeptabler finden, deutsche Banken zu retten als Griechenland oder Spanien. Und es gäbe noch andere Kompensationen: Deutsche Rentner könnten sich in Spanien zur Ruhe setzen und dort wie die Könige leben – und so dem spanischen Immobilienmarkt zu einer Erholung verhelfen.
Ich möchte betonen, dass dies ein absolut hypothetisches Szenario ist. Der Zweck dieses Gedankenexperiments besteht darin, Deutschland zu überzeugen, sein Verhalten zu ändern, ohne die tatsächlichen Erfahrungen, die seine gegenwärtige Politik birgt, zu durchlaufen.“
Zitat Ende
Seine drei Leitprinzipien, die Deutschland tun sollte sind aus seiner Sicht vielleicht interessant. Deutschland ist nicht mehr der Führungs-Leader wurde uns gerade durch die Systempresse eingeimpft. Merkel spielt nicht mehr die erste Geige auf dem Brüsseler Parkettboden. Ja was denn nun? Die EZB hat Regeln , die der Präsident gerade verletzt hat, aber er braucht keine Angst zu haben, es wird kein Staatsanwalt ermitteln. Herr Soros tönt in die gleiche Richtung wenn er der EZB sagt was sie tun sollte. Das führt uns zu der Erkenntnis, dass die Deutschen die alle beschlossenen und transparenten regeln einhalten wollen die „Schuldigen“ sind nach Meinung des Großspekulanten.
Man reibt sich verwundert die Augen. Denn die Krise wurde ja von Deutschland nicht heraufbeschworen, soll aber jetzt wo es diese Krise wirklich bekämpfen will plötzlich der Schuldige sein. Warum Herr Soros die Finanzmärkte, Ratingagenturen, Leerverkäufe und gigantische Spekulationsgeschäfte nicht nennt, dürfte sehr durchsichtig sein. Und sind wir doch mal ehrlich, wer gegen eine andere Länderwährung im großen Umfang spekuliert das beinahe das betreffende Land stolpert und hinfällt, solche Menschen sind verdächtig anderes im Schilde zu führen als nur eine Meinung kundzutun. Vielleicht kommen durch solche Beschuldigungen die „Deutschen“ auf die Idee, der Austritt aus der EU wäre doch das Beste.
(Foto: © Robert Hackett - Fotolia.com)
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