Montag, 23. August 2010

Wer gesunde Lebensmittel verlangt, unterliegt einer Essstörung



Es wird noch schlimmer. Sollten Sie persönlich auf gesundes Essen fixiert sein, also darauf achten sich gesund und natürlich zu ernähren, dann . . . haben Sie ein psychologisches Problem. Die Psychiatrie lässt grüßen.
Sie glauben wir waren wieder am Kühlschrank?
Nein, das alles und noch viel mehr schreibt der Guardian in seiner Online-Ausgabe.
Man hat sogar einen Krankheitsnamen für gesunde Esser erfunden: Orthorexia nervosa
Festhalten wie man dies definiert.
Orthorexia nervosa ist eine Essstörung, bei der die Betroffenen ein auffallend ausgeprägtes Verlangen haben, sie möglichst gesund zu ernähren.
Noch mal langsam.
Wer gesundes Essen sich antut, hat ein nervlich bedingtes Bemühen. UM RICHTIGES ESSEN!
Bevor Sie jetzt doch zum Kühlschrank eilen, bitte weiter lesen, wir wollen Sie ja nicht zum Alkoholiker machen.
Orthorexie unterstellt man eine ausgeprägte Fixierung auf die Ernährung mit gesundem Essen. Also unter gesund versteht man allgemein, natürlich gewachsen, keine künstlichen Zusätze und nicht industriell verarbeitet ect. Eigentlich klingt das ganz gesund, ist nicht immer einhaltbar und wird von Kunstfraß bald abgelöst sein (die dicken Kinder von Landau). Junkfood nennt man die amerikanisierte Vollstopfung eines Menschen zum Fraßtier, daraus wird ein Fass.
Was soll das Ganze? Warum werden Menschen die sich gesund ernähren wollen plötzlich psychiatrisch abgestempelt?
Weshalb sind sie hier? Ich leide an gesunden Essen.
In Amerika gibt es sogar ein Verbot natürliches Vitamin zu verkaufen.
Der Angriff ist also umfassend und die Teilaspekte fallen den wenigsten Menschen auf, sie denken es wäre nur dies ein Teil und deshalb nicht so schlimm, eben eine kleine Dummheit oder so. Irrtum, hier wird ein Boden bereitet der uns alle angeht, es geht um zukünftige Nahrung. Es könnte bald eine neue Religion entstehen, ähnlich der Klima-Religion und offiziell von der UN als diese ausgerufen. Sollten Sie also das Junkfood für minderwertig halten, könnte man Ihnen eine Geisteskrankheit diagnostizieren. Der „Normale“ frisst, der „Un-normale“ isst gesund.
Naturkost ist lebenswichtig um geistig fit zu bleiben. Der Angriff zielt also wenn man andere Komponenten mit einbezieht auf das Unterschichtenmilieu (Prekariat) ab. Also wer nicht träge werden will, im Denken, im Leben, im Verhalten, im Individuum, der muss eine psychiatrische Unordnung haben. So einfach wird es in der schönen Neuen Weltordnung werden. Den Boden dazu bereitet gerade die Systempresse vor, ohne zu hinterfragen oder gegenteiliges vorzulegen. Wobei der normale gesunde Menschenverstand mit Vernunft bereits ausreicht um Orthorexia nervosa in den Wind zu schießen.
Diese neuen Experten sehen in der Ablehnung von Zucker (raffinierten), Salz, Koffein, Alkohol, Gluten, Hefe, Soja, Mais und Molkereierzeugnissen einen Bezug zum Geisteskranken. So stehts beim Guardian. Allein diese eben genannten Produkte sind Haupterzeugnisse der Lebensmittelindustrie und in allen billigen, verlangen Sie bitte nicht, dass ich jetzt Essprodukte schreibe. Also in allen nicht natürlichem Essen vorhanden. Wer Gyros mag, sollte nicht zusehen wie es gemacht wird, umso mehr erst beim Döner.
Brokkoli sagt man sehr gute Eigenschaften gegen Krebs nach. Bald wird man ihn verteufeln. Glauben Sie nicht. Der Guardian schon. Dort liest man, die zwanghafte Einstufung von Nahrungsmittel als gut oder schlecht kann bei einer Orthorexie zu Unterernährung führen. Ja da reibt man sich die Augen. Mal nebenbei. Erfunden hat diese Krankheit ein amerikanischer Arzt. Steven Bratman (was für ein passender Name) der sich selbst als Alternativmediziner bezeichnet. Er schreibt aus eigener Erfahrung:
Jemand, der den ganzen Tag damit verbringt, nur Tofu und Quinoa-Kekse zu essen, kann sich so heilig fühlen wie jemand, der sein ganzes Leben der Unterstützung der Obdachlosen gewidmet hat.“
So stelle ich mir diesen Experten vor. Das tolle von Herrn Bratman, der eine ganze Reihe von Ratgeber bereits geschrieben hat, ist sein Buchtitel über seine erfundene Krankheit: Health Food Junkies. Der wahre Junkie ist eben ein gesund lebender Mensch. Wenn es auch hier wirklich Übertreiber gibt, so gibt es in allen Bereichen ein paar Spinner. Lasst sie einfach leben und expertiert nicht herum damit.
Sag mir was du isst, und ich sage dir was du bist.
Die nächst höhere Stufe zu Orthorexia ist Drunkorexia. Mein Gott es wird ja immer schlimmer.
Genau.
Noch nie gehört davon? Kann nicht sein, denn Sondra Kronberg vom National Eating Disorders Association Long Island, New York, hat in der TV-Sendung „The Morning Show“ erzählt, dass sich 30% aller amerikanischen Frauen im Alter zwischen 18 und 23 Jahren tagsüber nichts essen, wenn sie abends feiern wollen. Mein Gott ich bin krank! Da hat man mich doch zu einer Party eingeladen und bis zur Feier habe ich nicht gegessen, weil es mit den Freunden zusammen eben schmeckt. Ihr Nachbar oder was auch immer lädt Sie ein zu einer Fete (Trinken, Essen, wie immer) und Sie sagen sich mit Vernunft, dann warte ich eben mit dem essen bis zur Fete. Das ist sehr bedenklich, zumindest aus Sicht von Sondra.
Auf so einer „Sondra-Party“ wird schließlich Alkohol getrunken, das bedeutet aber Kalorien. Merken Sie wo der Schuh drückt? Kalorien, Gewichtszunahme. Aha, anstatt auf die abendlichen Drinks zu verzichten, setzen die jungen Frauen vorbeugend auf eine Diät.
Wie gesagt, es gibt Menschen mit Essstörungen, es gibt besonders viele junge Mädchen mit diesem Problem. Jedoch ist die natürliche Ernährung daran nicht schuld. Vielleicht schaut mal einer von diesen Erfindern von neuen Krankheiten auf die Gesellschaft, welche Werte sind dem Massenmenschen wichtig, wie wird er durch Sozial-Marketing in einer Rolle gepresst und dergleichen mehr.
Die gesunde Vernunft lernte dem Schreiber das Elternhaus, wenn getrunken wird, dann schaff dir eine Grundlage (esstechnisch betrachtet). Das war so und ist in noch nicht zerstörten Familien so. Es hat immer geholfen.
Figurprobleme bei jungen Mädchen und Frauen ist Ausdruck eines falschen Zeitgeist. Aber das interessiert die Experten nicht.

Alles gute kommt aus Amerika.
(Foto: © Lana - Fotolia.com) 

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