Donnerstag, 12. April 2012

Die europäische Staatsschuldenkrise, droht sie jetzt auch den Exportweltmeister Deutschland mit aller Wucht zu treffen?

Ein Beitrag von plus/minus ARD veranschaulicht dies deutlich.
Auszug der Sendung:
Nach Griechenland rückt jetzt Spanien immer stärker in den Mittelpunkt der europäischen Finanzkrise. Die dortige Regierung verkündet ein Sparvorhaben nach dem anderen, Nur es nutzt offenbar nichts, denn die Wirtschaft bekommt immer mehr Probleme. Das bedeutet natürlich auch, spanische Unternehmen können ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen, genauso gilt dies auch für Portugal und Griechenland.
Das bedeutet, jetzt ist die Krise auch bei unseren Unternehmen angekommen, denn diese bleiben auf offenen Rechnungen sitzen.
Beim Pharmahersteller Biotest in der Nähe von Frankfurt, hat die Krise längst durchgeschlagen: Millionen vernichtet. Die Firma liefert seine Waren auch nach Griechenland, vor allem an staatliche Krankenhäuser. Doch diese zahlen nicht. Offene Rechnungen über 25 Millionen Euro. Der griechische Staat wollte 2010 der Firma anstelle der ausstehenden Beträge, griechische Staatsanleihen anbieten. Biotest hat keine Wahl, statt Bargeld gab es hoch riskante Staatsanleihen. Gesamtverlust: 13,3 Millionen Euro.
Die Firma Merck bekam für offene Rechnungen griechische Staatsanleihen über 40 Millionen Euro – aktueller wert noch ca. 10 Millionen Euro.
BAYER und Fresenius wurden ebenfalls mit Staatsanleihen bezahlt, auch diese Firmen haben Millionen Euro verloren.
Inzwischen ist auch Spanien im Visier der unbezahlten Rechnungen angekommen. Die Gerichte in Spanien sind völlig überlastet in diesen Angelegenheiten, so der spanische Rechtsanwalt Antonio Illan der deutsche Firmen in Spanien vertritt.
So wurden einer deutschen Firma die Milch lieferte diese Lieferung mit Schecks bezahlt, diese waren jedoch nicht gedeckt. Das passiert inzwischen ständig, so der Rechtsanwalt. Zumeist sind es Mittelständische Unternehmen (Maschinenbauer, Lieferanten und Händler) die nun auf ihren Rechnungen sitzen und per Gericht klagen müssen. In keinem anderen Land, müssen deutsche Unternehmen so hinter ihrem Geld herlaufen wie in Spanien, sagt plus/minus. Besonders drastisch wird es, wenn der spanische Staat als Schuldner auftritt. Carsten Moser von der Deutschen Handelskammer in Spanien: "Die spanische Verwaltung hat zum Teil Ziele bis zu 60 Tage gehabt, und hat in der Zwischenzeit bis zu 900 (!) Tage Zahlungsziele." 
Hier geht es um Milliardenbeträge.
Deutsche Industriebetriebe werden so zu unfreiwilligen Kreditgebern klammer europäischer Firmen.
Den gesamten Bericht können Sie HIER sich ansehen bei der ARD Mediathek.

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