Donnerstag, 30. Juli 2009

Eine merkwürdig späte Erkenntnis

Vielleicht haben Sie es nicht mitbekommen?

  1. Juli 2009 Eröffnungstag

Eine Historikerkommission wird die Geschichte des Reichsfinanzministeriums in der Zeit des Nationalsozialismus wissenschaftlich aufarbeiten. Mit dem Abschluss einer Vereinbarung zwischen dem Bundesministerium der Finanzen und Geschichtswissenschaftlern wurde die Kommission heute eingesetzt.

Die heute eingesetzte Historikerkommission hat die Aufgabe, ein Forschungskonzept zu entwickeln und Wissenschaftler für die konkrete Forschungstätigkeit auszuwählen und zu beauftragen. Sie soll außerdem die Durchführung des Projekts koordinieren und für die Veröffentlichung der Forschungsergebnisse Sorge tragen. Der Kommission gehören sieben Mitglieder an. Bei den Wissenschaftlern handelt es sich um ausgewiesene und international anerkannte Experten auf dem Gebiet der Erforschung der NS- sowie der Finanz- und Wirtschaftsgeschichte. Die wissenschaftliche Tätigkeit der Kommission ist unabhängig von inhaltlichen Vorgaben und Weisungen des Bundesministeriums der Finanzen

Interessant ist die Begründung zu dieser sehr späten Erkenntnis durch den Parlamentarischen Staatssekretär Herrn Karl Diller:

Auszug:

Das Reichsfinanzministerium stand nicht isoliert im Gefüge des Regierungs- und Machtapparates des Nationalsozialismus. So stellt sich zunächst die Frage, welche Rolle ihm innerhalb der Reichsregierung, aber auch als oberster Behörde der Reichsfinanzverwaltung vor diesem Hintergrund zufiel. Über welche Entscheidungskompetenzen verfügte das Ministerium und wie hat es sie genutzt?

Konkreter fragen wir uns:

  • Wie wurden in die Finanzmittel im Hinblick auf die Ziele des NS-Regimes organisiert und verteilt und wie gelang es, dieses System finanziell zu stabilisieren?

  • Welche Methoden, sich die notwendigen Finanzmittel zu verschaffen, wurden in diesem Ministerium entwickelt und angewandt?

  • Wie tief war das Ministerium in die Verfolgungsmaßnahmen verstrickt oder hat sie selbst initiiert?

Neben den eher auf das System, die äußeren Strukturen gerichteten Fragen bewegen uns besonders auch diejenigen nach den internen Bedingungen, dem Innenleben des Reichsfinanzministeriums:

  • Wie hat sich dieses Ministerium, wie haben sich seine Aufgaben beim Übergang zum NS-System verändert und wie haben sich seine Mitarbeiter angepasst?

  • Welchen Beitrag haben die Angehörigen des Ministeriums geleistet, Ressourcen zu mobilisieren, um das NS-System bis zum Ende zu erhalten?

  • Wie hat nicht nur die Leitung des Ministeriums, sondern wie haben auch ganz gewöhnliche deutsche Beamte ihre Aufgaben gesehen und erfüllt?..........

Was erwarten wir von der wissenschaftlichen Untersuchung?

Die deutsche Finanzverwaltung in der Zeit zwischen 1933 und 1945 ist schon seit längerem Gegenstand wissenschaftlicher Forschung. Eine geschlossene Gesamtdarstellung von Funktion und Tätigkeit des Reichsfinanzministeriums liegt aber noch nicht vor. Diese Lücke soll geschlossen und damit auch ein allgemeiner Beitrag zur Erforschung der NS-Geschichte geleistet werden. Die Historikerkommission und den von ihr beauftragten Wissenschaftlern soll zu diesem Zweck die Möglichkeit gegeben werden – ohne inhaltliche Weisungen oder Vorgaben des Bundesfinanzministeriums – in einem Zeitraum von rund 4 Jahren die notwendigen Forschungsarbeiten durchzuführen und das Ergebnis darzustellen und zu veröffentlichen.

Auszug Ende

(Unterstreichungen von PPD)

Nun zu der Historikerkommission:

PSt Karl Diller / sowie auch hier / oder wie hier / und hier / hier ebenfalls /

Prof. Dr. Wagner ( kein Vorname, keine Bezeichnung seiner bisherigen Tätigkeit)

Prof. Dr. Ullmann ( kein Vorname, keine Bezeichnung seiner bisherigen Tätigkeit )

Prof. Dr. Plumpe / ( kein Vorname, keine Bezeichnung seiner bisherigen Tätigkeit )

Prof. Dr. Caplan / und hier / (kein Vorname, keine Bezeichnung ihrer bisherigen Tätigkeit )

Dr. Adam Tooze / und hier / sowie hier /

Prof. Dr. Ulrich Herbert / und hier /

Prof. Dr. Hockerts / und hier /

MD Türmer / und hier / sowie hier / und hier /

Quelle: BMF /

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