Mittwoch, 15. Juli 2009

Nur eine EU Statistik, mehr nicht

Bitte die eine oder andere Pressemeldung dazu kritisch lesen, zum Beispiel hier. Die Eurozone und die EU sind für Eurostat verschiedene Gebiete. Wenn also wie hier der Merkur von Eurogebiet spricht und man davon ausgehen kann er meint die EU, da stimmt die Pressemeldung nicht. Denn für die EU lag die jährlich Inflationsrate bei 0,6 gegenüber 0,8% im Mai. 2008 lag sie noch bei 4,3%.

Eurostat unterscheidet in die Gebiete/Zone EU und Eurozone.

Die jährliche Inflationsrate (es gibt auch eine monatliche Inflationsrate) der Eurozone (Belgien, BRD, Irland, Spanien, Frankreich, Italien, Luxemburg, Holland, Österreich, Portugal, Finnland, Griechenland, Slowenien, Zypern, Malta, Slowakei) lag im Juni 2009 bei minus 0,1% gegenüber 0,0% im Mai. Ein Jahr zuvor hatte sie noch 4% betragen.

Die monatliche Inflationsrate betrug im Juni 2009 0,2%.

Damit Sie sich nicht verwundert die Augen reiben ob solcher schönen Zahlen (sind ja für die EU-Politiker, damit diese die Verdummung nach außen verkaufen und Sie den Schmäh verwundert glauben können, wie billig es in der EU ist), hier ein Beispiel.

Man kommt auf so schöne Zahlen durch die Auswahl von bestimmten Mitgliedstaaten. Die Slowakei ist seit Januar 2009 dabei. Zypern und Malta hat man 2008 in die Statistik mit aufgenommen. Und Frankreich wurde für die Berechnung Juni 2009 als Schätzwert einbezogen, da angeblich nicht rechtzeitig die Daten vorlagen. Nur darüber schreibt die brave Presse nicht. Man hat also die Gesamtwerte für die Eurozone, der EU und den Europäischen Wirtschaftsraum durch statistische Schätzwerte berechnet, wie bisher auch. Denn die Gesamtwerte für die EU zum Beispiel mussten im Mai 2009 revidiert werden, da die tatsächlichen Daten für das Vereinigte Königreich ersetzt wurden.

Es ist halt nur eine Statistik, mehr nicht. Falls Ihnen mal wieder ein EU-Politiker sagt, wie billig man in der EU leben kann, weil es die EU gibt... oder so.


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