Argwohn
gegenüber jedweder Organisation, nicht um des Argwohn Willen,
sondern um die Gründe der Organisation und der Brauchbarkeit in
einer Zeit der Flut von Organisationen (darunter fallen natürlich
auch Stiftungen und Körperschaften)
Aus den
Erfahrungen Lehren beziehen
Wenn die
Bevölkerung sich nicht mehr frei bewegen kann, frei denken und diese
Gedanken auch frei äußern darf, also dem Ist-Zustand unserer Zeit
sehr nahe kommt, dann haben wir wieder kommunistische Zustände
erreicht. Lenin war einst der Chef einer politischen Partei, einer
Maschine zur Eroberung und Ausübung der Macht. Die DDR mit ihrer:
Die Partei hat immer Recht, die BRD mit ihren gleichgesetzten Muster,
jedoch unter atlantisch-politischen Diktat, sollten uns doch aus der
Erfahrung etwas gelehrt haben.
Die Zeiten
haben sich geändert, ist heute ein viel beliebter Satz, der jedoch
genauso falsch ist, denn die Zeit ändert sich nicht, es sind die
Begriffe und Formen die sich ändern und letztendlich dadurch der
Mensch. Wir glauben heute, wir leben besser, freier und besitzen mehr
Wohlstand. Wir glauben dies, weil uns die Medien und die beauftragten
Studien (deren Institute in den Händen von denen liegen, die an den
Hebeln der Mitentscheidung über politische und soziale Strukturen
ziehen) das so erklären. Wir können das immer schön erkennen, wenn
Medien ihren oberflächlichen und schlecht recherchierten
„Nachrichten“ mit einem sogenannten „Experten“ unterfüttern
um den Anstrich der Wissenschaftlichkeit dem dummen „User“ oder
sollte man besser sagen, dem Konsument der „News-Show“
glaubhafter zu machen. Mit einem Experten an der Seite (dies gilt
auch für politische Figuren, sogar in der Bundespressekonferenz)
glaubt man Kompetenz aufzubauen.
Vor nicht
mal 30 Jahren, hätte kein Mensch in Europa geglaubt, einmal in einem
politischen Konstrukt zu leben in dem ein Zentralkomitee regiert.
Die
Zeitgeist-Partei des User-Menschen heutiger Erscheinung ist Facebook.
Eine Partei die jeden aufnimmt der ihre Spielregeln, die sehr einfach
gehalten sind, anerkennt. Wie gesagt, die Formen und Begriffe haben
sich geändert, nicht das was man damit bezwecken will.
Das
wirklich wirksamste Mittel, gegen die Parteiendiktatur oder
Parteienherrschaft, ist die Volksabstimmung. Schauen Sie sich um, wie
diese noch praktiziert wird. Und selbst dort wird vor einem
Referendum mit gezielter und massiver Werbung, eine andere Form der
Propaganda, Einfluss genommen, manchmal mit Steuergeldern bezahlt.
Die
Faszination einer neuen Bewegung, die in der BRD, sofort als Partei
sich gliedern muss, liegt bei ihren Kritikern nicht in der Beschauen
des Zustandekommens, sondern aus dem Betrachtungswinkel der
Konkurrenz. Damit sind dann auch die läppischen Versuche erkennbar,
diese Faszination des Möglichen, zu unterbinden, was wiederum
antidemokratisch ist. Dabei wäre es den Parteien ein leichtes, durch
interne Strukturen und Regeln, sich mehr Demokratie anzueignen. Doch
die Gliederungen der Parteien, ein alter Zopf aus vergangenen Tagen,
lässt dies unter anderem nicht zu. Für den Kuchen an der
Parteimacht hat man zu viel eigenen Schweiß investiert, deshalb
ändert sich mit dem Wechsel der Figuren an der Spitze der Partei
nichts. Die heiligste Kuh in der BRD, ist ein absolutes Tabu.
Simone Weil
schrieb einst: Eine politische Partei ist eine Maschine zur
Fabrikation kollektiver Leidenschaft. Eine politische Partei ist eine
Organisation, die so konstruiert ist, dass sie kollektiven Druck auf
das Denken jedes Menschen ausübt, der ihr angehört.
Diese Frau
hatte einst (1932) in Deutschland in klarer Vorausschau erkannt, was
für ein Monster sich da regt und letztendlich über die Partei zum
Übervater des Landes wurde. Wenn uns wirklich an der Erfahrung aus
der Geschichte etwas liegen würde, dann sollte uns gerade das
gesagte eine ständige Mahnung sein. Doch die ständige Mahnung, die
sehr gerne von unseren eigenen politischen Figuren zu jeder
Möglichkeit untergeschoben wird, ist die immerwährende Schuld.
Dabei fing es mit einer Partei an, doch das wird tunlichst
ausgeklammert. Die Scheinheiligkeit ist eben die größte Heiligkeit
im Lande der Teutonen.
„Ein
Mensch, der sich nicht zu ausschließlicher Treue zum inneren Licht
entschlossen hat, richtet die Lüge mitten in der Seele ein. Die
Strafe ist innere Finsternis. Vergeblich wäre der Versuch, sich mit
der Unterscheidung von innerer Freiheit und äußerer Disziplin aus
der Affäre zu ziehen. Denn dann muss man die Öffentlichkeit
belügen, gegenüber der jeder Kandidat, jeder Gewählte eine
besondere Verpflichtung zur Wahrheit hat. Wen ich mich anschicke, im
Namen meiner Partei Sachen zu sagen, von denen ich meine, dass sie
der Wahrheit und Gerechtigkeit , werde ich dann vorneweg darauf
hinweisen? Tue ich es nicht, lüge ich.“ (Simone Weil / Anmerkung
zur generellen Abschaffung der politischen Parteien / Note sur la
suppression générale des partis politiques / Paris 1957)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen