Mittwoch, 4. Juli 2012
Unser Verständnis des Universums wird sich nun ändern ...
Das
Europäischen Forschungszentrum CERN
hat heute neue Forschungsdaten des weltgrößten
Teilchenbeschleunigers Large Hadron Collider (LHC) veröffentlicht,
die zwischen April und Mitte Juni mit den Experimenten ATLAS und CMS
gesammelt wurden. Dabei war den Forschern die spektakuläre
Entdeckung gelungen: ein Teilchen in einem Massebereich von 125 –
126 GeV/c². GeV steht für "Gigaelektronenvolt", also
Milliarden Elektronenvolt, und ist eine Masseneinheit der
Elementarteilchenphysik. Es entspricht knapp der Masse des
Wasserstoffatoms. Die Fehlerwahrscheinlichkeit bei dieser Entdeckung
liegt bei unter eins zu einer Million. Allerdings können die
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler noch keine endgültigen
Aussagen über die Art des Teilchens machen, obwohl einiges dafür
spricht, dass es sich um das lang gesuchte Higgs-Teilchen handelt.
Weitere umfangreiche Untersuchungen werden zeigen, ob es sich
tatsächlich um den letzten noch fehlenden Baustein des
Standardmodells handelt oder ob sie etwas gänzlich Unerwartetes
gefunden haben. Beides wären große Entdeckungen in der
Teilchenphysik.
Deutsche
Forscher haben einen maßgeblichen Anteil an der Entdeckung des neuen
Teilchen: Deutschland ist seit der Gründung Mitglied von CERN - seit
2009 ist der deutsche Teilchenphysiker Rolf-Dieter Heuer zudem
Generaldirektor des Forschungszentrums. In Deutschland wurden zudem
zahlreiche wichtige Komponenten der Geräte entwickelt und gebaut. In
den vergangenen 15 Jahren hat das BMBF deutsche Hochschulen für ihre
Arbeit am LHC mit insgesamt 175 Millionen Euro gefördert. Derzeit
übernimmt das BMBF mit jährlich rund 180 Millionen Euro etwa 20
Prozent der Mitgliedsbeiträge des CERN-Haushaltes - und ist damit
der größte Förderer. Der Bau und Betrieb der beiden Experimente
wurde und wird im Rahmen der sogenannten Verbundforschung durch das
BMBF gefördert - in der aktuell laufenden Förderperiode 2012-2015
mit 41,2 Millionen Euro. Insgesamt arbeiten Forschergruppen an 15
deutschen Universitäten, dem Max-Planck-Institut für Physik in
München und den beiden Helmholtz-Forschungszentren DESY und KIT
gemeinsam an den beiden Experimenten ATLAS und CMS.
Eingestellt von PPD am Mittwoch, Juli 04, 2012 Labels: Fundstück
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