Freitag, 18. März 2011

Fuk-u-shima oder Gott sei Dank?

Tag 7 der (noch) japanischen Apokalypse


Noch ist es nicht soweit. Die Welt muss sich bis Samstag/Sonntag noch gedulden um zu erfahren ob die Hölle der Atomenergie sich öffnet oder wir alle mit einem blauen Auge davon kommen werden.
  • Es wird weiter auf Hoffnung gesetzt, besonders bei den Besitzern von Tepco. Bei den Reaktoren von Block 1 und Block 2, so hofft man, sollen am Samstag in Fukushima I mit Notstrom versorgt werden.
  • Seit Mittwoch stieg die Zahl der Toten in der ersten Ziffer der Todeszahlen immer um eine Zahl nach oben
  • Die WHO (Sie erinnern sich an die Schweinegrippe?) sagt, das Risiko der Strahlenbelastung nach dem Reaktorunglück bleibe lokal begrenzt: „Keine Hinweise auf eine signifikante Verbreitung von radioaktiven Material.“ Die WHO definierte nicht was sie unter „lokal begrenzt“ versteht.
  • 07:18 Uhr Am siebten Tag sind, so sagt die jap. Regierung Mitarbeiter von IAEA auf dem Weg (also noch nicht angekommen) zur Unglücksstelle der Atomanlage Fukushima I, um radioaktive Strahlung zu messen und sich ein Bild zu machen vom Ausmaß der Schäden. Wie soll man so ein Verhalten bewerten? Es ist unglaublich.
  • Die Kalifornische Gesundheitsbehörde sieht kein Gesundheitsrisiko für die Menschen an der amerikanischen Westküste.
  • Die jap. Atombehörde stuft den Störfall von Stufe 4 auf die Kategorie 5 hoch. Es wird nicht gesagt von welchem Standpunkt aus dies zu betrachten ist.
  • Es gibt einen Bericht der Zeitung „Mainichi Shimbun“, danach wollte Tepco am dritten Tag nach dem Beben die Arbeiter/Techniker aus dem Atommeiler Fukushima I abziehen. Doch der japanische Ministerpräsident lehnte dies ab. „Es geht nicht darum ob Tepco untergeht, es geht darum, was wird aus Japan“, sagte der jap. Ministerpräsident bei einem Besuch von Tepco in Tokio. Ein nicht mit Namen genannter Vertreter der Betreibergesellschaft sagte, „Dies bedeute die Arbeiter der Strahlung auszusetzen und zu sterben.“
  • Vor der Katastrophe sind bis zu 5.000 Menschen in der Anlage von Fukushima I tätig gewesen.
  • Erhöhte Strahlung meldet das jap. Wissenschaftsministerium. Mehr als 30 Kilometer vom Zentrum Fukushima I seien 150/170 Microsievert gemessen worden. Nun öffnet sich ein neues Feld von „Information“. Microsievert vs Millisievert. Schon vergessen? Der Betreiber hat am Donnerstag am Block 3 von 400 Millisievert gesprochen. Das sind tödliche Werte. 170 Microsievert sind aber nur 0,17 Millisievert und damit nicht gefährlich. Theoretisch kann jedoch eine noch so geringe Strahlenbelastung unsere Gesundheit schädigen. Besonders dann, wenn ständig Strahlung vorhanden ist.
  • Die USA bieten Japan die Unterstützung von hunderten Experten an um bei der Bewältigung der Nuklearkrise zu helfen.
  • Donnerstagmorgen sei die Temperatur im Abkühlbecken von Block 5 von 64,2 Grad auf 65,5 Grad gestiegen. Im Abkühlbecken von Block 6 ging die Temperatur von 62,5 Grad auf 62 Grad zurück. Normal sei, so sagt die IAEA 25 Grad. Bei den gebrauchten Brennstäben von Block 4 liegen seit Wochenbeginn keine Daten vor.
  • Öko Institut und WWF halten einen Atomausstieg in der BRD bis 2020 für möglich ohne Stromlücke und ohne Explosion der Strompreise.
  • Mit einer Luftbrücke will die EU humanitäre Hilfe für Japan leisten.
  • Die Tsunamiwelle soll 23 Meter hoch gewesen sein, wird berichtet.
  • HIER der aktuelle Statusbericht der einzelnen Atomanlagen vom 18. März um 16:00 Uhr




1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Wer trägt das Risiko
eines Atomunfalls? - Sie!

http://www.atomhaftpflicht.de/hintergruende.php3