Mittwoch, 23. März 2011

Mitmachen, Bewegen, selbst Teil einer Bewegung werden!


Auch in einem deutschen AKW kann zu jeder Zeit ein Unfall passieren, der die vorgesehenen Sicherheitseinrichtungen überfordert: Der Super-GAU!
Anschaulich konnte man sich das am Atomunfall im japanischen Tokai Mura im September 1999 betrachten über die Realität des atomaren Unfallrisikos.
Und haben uns nicht gerade israelische und andere nicht genannte Spezialisten gezeigt, das man sogar durch den absichtlichen Einsatz von elektronischen Viren (Iranische Atomanlage) eine Atomanlage zerstören kann. Wagen wir nicht den Alptraum zu erweitern, das Ergebnis ist absolut tödlich.
Das radioaktive Inventar deutscher AKWs, das freigesetzt werden kann, ist größer als in Tschernobyl! Die Risikostudie der Gesellschaft für Reaktorsicherheit im Auftrag der Bundesregierung berechnet die Wahrscheinlichkeit eines Super-GAU durch technisches Versagen am Beispiel des Atomkraftwerks Biblis mit einmal 30.000 Betriebsjahren. Bei die Risikoberechnung wurde nur technisches Versagen berücksichtigt. Menschliches Fehlverhalten (die häufigste Form bei Unfällen) ist darin nicht enthalten.
Durch Tschernobyl weiß man, dass Evakuierungsfläche dauerhaft 10.000 km² groß sein kann. Tschernobyl war dabei noch nicht dicht besiedelt, trotzdem wurden mehr als eine halbe Million Menschen aus dem Strahlengebiet entfernt. Sie mussten alles zurücklassen, von einer auf die andere Stunde. Auf Deutschland bezogen bedeutet dies ein Schaden von 2500 bis 5500 Milliarden (wir sind im Billionen Bereich) Euro für Gesundheits-, Sach- und Vermögensschäden.
Eine Evakuierung läßt bei einem Super-Gau eine Rückkehr nicht zu. Jeder der in dieser Zone lebte verliert alles, seinen Beruf, sein Hab und Gut, Geschäft, kurz – seine Lebensgrundlage.
Deshalb eine berechtigte und wichtige Frage: Wer haftet für Schäden durch Atomenergie?
Nach dem deutschen Atomgesetz sind Schäden die von deutschen AKWs ausgehen, nur bis zu einer Höhe von 2,5 Milliarden Euro abgedeckt. Es kommt noch schlechter. Nur für einen Teil dieser Deckungsvorsorge müssen Betreiber tatsächlich eine Haftpflichtversicherung nachweisen. Rechnet man das auf die oben genannte Schadenssumme auf, so deckt das 0,1 % der real möglichen Schäden ab. Da bleibt nichts für Sie übrig. Denken Sie als Autobesitzer mal an Ihre Haftpflicht, sie muss alles abdecken, sonst haben Sie ein Problem. Mit welcher Berechtigung stellt der Gesetzgeber die kommerziellen Betreiber (Milliarden Gewinne) einer wirtschaftlichen Tätigkeit mit dem Produkt „Strom aus Atomkraft“ von der angemessenen Haftungsvorsorge frei? Fragten Sie Ihren Abgeordneten oder die Regierung. Noch besser, gehen Sie bitte wählen.
Es gibt keine Möglichkeit für den Einzelnen sich durch Schäden von Atomenergie zu versichern. Ebenso wie Sie sich nicht durch Krieg, innere Unruhen oder höhere Gewalt versichern können. Bei Nachfrage erklären die, aus tollen Werbefilmen bekannten, Versicherungsgesellschaften, dass dieses Risiko nicht versicherbar sei und verweisen auf die gesetzliche Deckungsvorsorge der Betreiber. Mit Sicherheit, bei einem Super-Gau, geht der Betreiber in Konkurs. Wenn Sie es wirklich geschafft haben sollten, Sie haben überlebt, sie sind nicht folgenschwer erkrankt: Wer gibt Ihnen Ihren Lebenswert zurück (Arbeit, Unterkunft, Auskommen)? Ihre Ersparnisse haben Sie aufgebraucht und sind jetzt abhängig von der Fürsorge. Aber der Staat hat kein Geld mehr, das Szenario ist einfach gigantisch. Denn bei uns sind nicht eine halbe Million Menschen betroffen, es trifft ein Land mit dichter Besiedelung, also mehrere Millionen von Menschen.
Zehn Jahre nach Tschernobyl (vor 25 Jahren) gab es einen dramatischen Anstieg bei Schilddrüsenkrebserkrankungen bei Kindern, mehr als hundertfach, als zum Vergleich vor dem Super-Gau (Tschernobyl war ja im Bereich des AKW, deshalb gab es auch Schilddrüsenkrebserkrankung vorher schon).
Nun haben sich einige Gruppen und Menschen aufgemacht und einen Trägerkreis gebildet: Jetzt können auch Sie vom bequemen zu Hause aus sich bewegen und per Unterschrift diese bundesweite Unterschriftenaktion unterstützen HIER.
300 Professor/innen sowie über fünf Dutzend Unternehmerinnen und Unternehmer aus dem ganzen Land, stellen sich hinter die Forderung nach einer vollen Haftpflichtversicherung für Atomkraftwerke. Die Kampagne trägt die Handschrift von:
  • Deutsche Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges, Ärzte in sozialer Verantwortung e.V.
  • Neue Richtervereinigung (NRV) Zusammenschluss von Richtern/innen und Staatsanwälten/innen
  • Bund Naturschutz Bayern e.V.
  • BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.

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