Freitag, 2. Juli 2010
Der Multikulti Bundespräsident
Nun hat Herr Wulff seine erste Rede als Bundespräsident vorgetragen. Wir geben Nachsicht, er übt noch. Typisch „nichts-gelernt-als Politik“ sagt; ich will allen eine Brücke bauen. Das dies nicht funktioniert wird bei diesem feierlichen Anlass unter den Tisch fallen gelassen. Erstens ist Herr Bundespräsident dazu die falsche Person, zweitens ist er ein verlässlicher Systemdiener und dadurch nicht besonders glaubwürdig und drittens fehlt ihm einfach die Lebenserfahrung. Jung bedeutet nicht automatisch – gut. Der erste Bürger im Amt der Deutschen wirft auch immer einen Schatten auf den politischen Zustand des Landes. So gesehen hatte Herr Köhler es besser gemacht und sein Rücktritt war wohl der Zwang derer die er richtigerweise kritisierte, ein Beispiel:
„Wir werden eine Ordnung der Freiheit nur bewahren können, wenn der Staat den Kampf gegen das große Geld aufnimmt – und gewinnt“. Eigentlich erschütternd dringend dieser Satz, nur den an den Fleischtöpfen des Staates teilnehmenden Damen und Herren ist das hinten vorbei gegangen. Ein anderes Beispiel von Herrn Köhler; „Dass auf einseitige Gewinnmaximierung gepolte Finanzakteure jetzt das Wohl und Wehe ganzer Völker bestimmen können, liegt eindeutig auch und sogar zuerst an politischen Versäumnissen“. Nun schauen wir uns an was dazu Herr Wulff sagt; „Die Parteien sind besser als ihr Ruf“. Warum er ausdrücklich die Politik für ihre Arbeit lobt, zeigt sehr deutlich auf wessen Ast Herr Bundespräsident sitzt. Es ist wie im echten Leben auch, erst wenn man eine Person verloren hat, bemerkt man wie er fehlt und jetzt eigentlich gebraucht wird. Als Beispiel für gelunge Integration führte der „Neue“ die türkischstämmige Ministerin Deutschlands Frau Özkan an, die er selbst zur Sozialministerin machte. Eigenlob stinkt immer besonders stark. Gab die Republik keine anderen Beispiele her, vielleicht von den Menschen für der Herr Wulff die Brücken bauen will? Und dann ist es nur logisch, dass ein Brückenbauer einen Bau als Beispiel für „geglückte Einheit in Freiheit“ nennt, das Reichstagsgebäude. Und er meinte weiter, in diesem Gebäude herrscht der Geist der parlamentarischen Demokratie. Aha. War wohl öfters nicht anwesend wenn seine Vorgesetzte und deren Vorgänger an der parlamentarischen Demokratie vorbei und im D-Zug Tempo ihre EU-Träume und Schutzschirme und Pakete aller Art, sowie die automatische Diätenerhöhung durch winkten. Herr Bundespräsident sagte dann auch richtig, der Geist der Demokratie lebt von Gemeinschaftsgefühl und Begeisterung und auch von kühnen Ideen und gekonnter Verwirklichung. Guter Satz, nur leider nie gesehen in dem Bau der parlamentarischen Demokratie, weder bei der Vereinigung der beiden Staaten auf deutschen Grund und Boden, noch bei der EU-Verfassung, weder bei der Banksterei und schon gar nicht bei Schutzschirmen und Paketen. Kühne Ideen wurden nicht bemerkt und gekonnte Verwirklichung war wohl gerade behindert durch die drängende Enge der Zeit, da ja die Börse in Tokio bald öffnete.
Neues und Gutes entsteht aus der Mischung von urdeutscher Disziplin, türkischen Dribbling, preußischem Pflichtgefühl, angelsächsischer Nonchalance, schwäbischer Gründlichkeit und italienischer Lebensart und vielleicht demnächst aus rheinländischer Lebenskunst und chinesischer (!) Bildungsbegeisterung. Tja liebe Bayern, Saarländer, Thüringer und so weiter, tut uns ja leid, Euch hat er vergessen. PPD holt das hier nach. Die bodenständigen und Natur bewahrenden Bayern, die liebenswerte Leichtigkeit der Saarländer und die patriotischen Frühaufsteher in Thüringen, die das Tageswerk für angehen. Und alle hier nicht genannten Länder, ohne die Deutschland nicht Deutschland wäre.
Und dann schauen wir uns diesen Satz von Herrn Bundespräsident mal kurz an:
„Die politischen Parteien wirken an der politischen Willensbildung des Volkes mit. So will es unsere Verfassung. Wenn nun immer mehr politische Entscheidungen von immer weniger auch in Parteien aktiven Menschen vorbereitet und getroffen werden, dann sollten wir weniger diese Aktiven kritisieren als vielmehr die Anderen wieder stärker für die Aufgabe der politischen Selbstbestimmung begeistern und sie daran beteiligen...“
Wir werden aufgefordert, die immer weniger werdenden Möglichkeiten von Entscheidungen nicht zu kritisieren, sondern die Anderen stärker für die Aufgabe der politischen Selbstbestimmung zu begeistern. Nun Herr Bundespräsident, genau das Gegenteil haben wir ja gerade bei Ihrer Wahl miterlebt. Da wurden von mehr als hundert Wahlpersonen an einer der wichtigsten Wahlen – sich enthalten. Auf Anordnung der Partei. Wenn solche Personen die im Haus der Deutschen sitzen, nichts Besseres einfällt als sich der Wahl feige zu entziehen um politisches Kalkül der Partei und nur der Partei durchzusetzen; dann ist das ein Schlag in das Gesicht der Menschen für die Sie da sein wollen Herr Bundespräsident. Wenn eine einzige Frau einen einzigen Kandidaten aufstellt und ihn gegen den Willen des Volkes mit “koste es was es wolle“ durchsetze, dann ist die „geglückte Einheit“ nicht vorhanden. Es ist erstaunlich wie wenig Sie selbst dies erkannt haben, geschweige denn angemahnt haben.
Noch mal eine kurze Betrachtung der Rede des Herrn Bundespräsidenten:
„Nehmen wir nur das Beispiel der Finanz- und Wirtschaftskrise, die uns seit mehr als zwei Jahren in Atem hält. Seither lastet auf der Bundesregierung eine besonders hohe Verantwortung. Durch rasche und besonnene Entscheidungen ist es gelungen, die Folgen der Krise deutlich abzufedern - vor allem die Folgen für den Arbeitsmarkt. Dazu haben viele beigetragen: die Tarifparteien, vorausschauende Unternehmen, verantwortungsvolle Gewerkschaften und engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das zeigte, wie gut es ist, miteinander statt gegeneinander zu arbeiten. Das ist eine der Grundlagen unserer Sozialen Marktwirtschaft, auf die wir stolz sein können.“
Rasche und besonnene Entscheidungen. Aha. Das miteinander statt gegeneinander zu arbeiten, ist eine der Grundlagen der sozialen Marktwirtschaft. Auf die wir auch noch stolz sein können. Sehr geehrter Herr Bundespräsident, wie sieht denn in Ihren Augen diese soziale Marktwirtschaft aus im billig Lohnland Deutschland, dessen Löhne einen Level erreicht haben den selbst Polen und Rumänen nicht mehr haben. Von was reden Sie da? Die Menschen im Lande die man als Leistungsträger zu recht nennt, müssen die Fehler der tollen von Ihnen gelobten Politik bezahlen, nicht ein Groschen, Verzeihung ein Cent wurde hingegen von den Parteien und Bundestagsabgeordneten dazu beigetragen. Von was also reden Sie? Ist das Ihr miteinander?
Dann schauen wir uns diesen Abschnitt kurz von der Rede an:
„Diese Globalisierung bietet für Deutschland große Chancen. Unsere Wirtschaft profitiert vom europäischen Binnenmarkt, vom Euro, von weltweiten Absatzmärkten und vom Handel. Unsere Bürger reisen in alle Welt, und wir haben gerne die Welt zu Gast.“
Bitte Herr Bundespräsident nennen Sie uns diese Chancen, denn vor der künstlich erfundenen Globalisierung hatte Deutschland bereits profitiert vom Binnenmarkt der Nachbarländer. Das Wirtschaftswunder hatte keine Globalisierung als Folge. Es war der deutsche Arbeitswille und die von Ihnen bereits zu Teilen angesprochenen guten deutschen Eigenschaften. Vom Euro haben wir Deutsche nicht profitiert, da ist Ihnen anscheinend die Sichtweite ausgegangen aus politischer Räson. Weltweite Absatzmärkte gab es vor der Globalisierung zu Hauff, denn da entstand die sagenhafte legende vom Made in Germany. Die Globalisierung hat das Gegenteil bewirkt, denn sie dient nur wenigen als Profit und nicht Global den Menschen. Und die Globalisierung als Grund zu nennen, weil dadurch unsere Bürger durch die Welt reisen ist schon sehr merkwürdig. Die Deutschen reisten in früheren Zeiten (als Globalisierung ein Fremdwort war) bereits in alle Welt, denn sie konnten es sich dank Deutscher Mark und weltweiter Anerkennung das auch leisten.
Vielleicht sollte man den Reichstag wieder verhüllen, vor Scham durch so viel schlechte Politik?
Und zum Schluss noch eine Betrachtung aus der Rede des merkelschen Bundespräsidenten:
„Auch wenn in der augenblicklichen Finanz- und Schuldenkrise Anpassungsbedarf sichtbar wird, so steht für mich außer Zweifel, dass wir mit dem Lissabon- Vertrag eine politische und wirtschaftliche Integration erreicht haben, die uns Europäern jedenfalls erlaubt, kraftvoll und gemeinsam zu handeln, um den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu begegnen.“
Gemeinsam handeln, aha. Wo bitte haben wir das gesehen? Da wurde gedroht, gebuht und bezahlt in der EU bis Teufel komm raus. Wirtschaftliche Integration soll erreicht worden sein. Aha. Und die Franzosen sagen uns wir sollen nicht soviel exportieren, und die Italiener sagen uns, wir sollen uns nicht so quer stellen wenn es um die Zahlung der Rechnung von anderen Ländern geht. Tolle wirtschaftliche Integration! Ihr Wunschdenken in Ehren Herr Bundespräsident, aber Ihre Schönfärberei können wir, die Leistungsträger, nicht folgen.
Da er es nicht getan hat, geschätzte Soldaten im Einsatz für die Regierung der BRD, wollen wir es an dieser Stelle tun; auch an Euch denken und danken dafür, dass Ihr Euer Leben für unser Freiheit riskiert. Dafür Danke und passt bitte auf Euch auf und kommt bald Heim. Wir brauchen Euch hier und nicht am Hindukusch.
Eingestellt von PPD am Freitag, Juli 02, 2010 Labels: Unsere Angestellten
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