Der
Fall der Julija Timoschenko
Letzte
Woche ging eine Schlagzeile durch die Medien: Bundespräsident
Joachim Gauck lehnt eine Einladung des ukrainischen Präsidenten
Janukowisch ab. Das sei in Absprache mit Bundeskanzlerin Merkel
erfolgt, hieß es dazu. Doch dann stellte sich heraus, dass die
Absage einem schon lange angesetzten Treffen ost- und
zentraleuropäischer Präsidenten im Mai dieses Jahres in Jalta auf
der Krim galt.
Dummheit,
Albernheit oder was, kann man da nur fragen. Kein osteuropäischer
Präsident würde derzeit auf die Idee kommen, Gauck, den Fanatiker
der ungebremsten Freiheit, zu einem Staatsbesuch einzuladen, benimmt
sich dieser deutsche Repräsentant doch schlimmer, als der
sprichwörtlich rumtrampelnde Elefant im Porzellanladen.
Da
hat Deutschland nun ein Staatsoberhaupt, das im Moment dabei ist,
alle noch einigermaßen guten Beziehungen Deutschlands zu den
osteuropäischen Staaten zu zerstören und der damit zum Schaden des
deutschen Volkes arbeitet. Dabei sind gute Beziehungen zu den
osteuropäischen Staaten, speziell zu Russland, zur Ukraine und
Belorussland, geradezu von existentieller Lebenswichtigkeit für
Deutschland und ganz Westeuropa.
Aber
leider spielen in diesem Zusammenhang auch die deutschen Medien
wiederum eine höchst unrühmliche Rolle !
Wieder
wurden von ihr eine der vielen Menscherechtkampagnen in Bezug
auf andere Länder, die einen anderen Entwicklungsweg einschlagen,
als den einer von den USA und westlichen Ländern dominierten
allumfassenden Globalisierung der Welt, losgetreten.
Diesmal
geht es gegen die Ukraine !
Anlass
ist der Fall Julija Timoschenko, der sog. Ikone der
„orangenen Revolution“ in Kiew von 2004, die damals, getragen vom
Westen, massiv mit ihrem exzentrischen Auftreten als eine Art
Popfigur der „Volksrevolution“ ihren Meister Juschtschenko an die
Hebel der Macht hieven konnte und von diesem dann zur Belohnung zur
ukrainischen Ministerpräsidentin gekürt wurde. Sie aber hatte in
diesem Amt so kläglich versagt, dass selbst ein Juschtschenko
sie im September 2005 als Regierungschefin wieder entlassen
musste.
Ihr
ist es dann unter fraglichen Umständen Ende November 2007 nochmals
gelungen, Ministerpräsidentin zu werden. Es folgten wieder Jahre im
Regierungschaos.
Sogar
der Parteienblock „Unsere Ukraine-Selbstverteidigung des Volkes“
hatte ihr damals den mit ihr, bzw. dem Block Julija
Timoschenko, geschlossenen Koalitionsvertrag wegen Nichtregierbarkeit
des Landes aufgekündigt.
Im
Februar 2010 trat sie als Präsidentschaftskandidatin an, gelangte im
ersten Wahlgang als Zweitplatzierte in die Stichwahl, verlor die
Stichwahl aber gegen Viktor Janukowitsch.
Julija
Timoschenko sei Opfer einer Rachejustiz, ein Opfer ihres Rivalen
Janukowitsch geworden, so lautet die westliche Lesart.
Was
aber sind die Fakten?
Julija
Timoschenko ist mit ihren Ehemann, der sich nach Tschechien abgesetzt
hat, dort eine Prunkvilla sein eigen nennt und als Unternehmer
registriert ist, eine der superreichsten Personen der Ukraine.
Zur
Milliardärin wurde sie zusammen mit ihrem Ehemann durch illegalen
Gashandel und Gasdiebstahl sowie massiven Steuerbetrug und
Steuerhinterziehung in den 90er Jahren.
Dieser
Superreichtum verschaffte ihr dann die Möglichkeit, politisch aktiv
zu werden. Ihre Rolle als Schöne und zugleich Reiche nahmen
ihr naive und korrupte Leute ab.
Ihren
durch Gasraub und Steuerbetrug erreichten Superreichenstatus hat sie
durch Amtsmissbrauch, u. a. als Vorsitzende des nach ihr
benannten Parteienblocks Julija Timoschenko und Ministerpräsidentin,
noch erheblich ausbauen können.
Bereits
im Jahre 2011 wurde Frau Timoschenko zunächst wegen
Amtsmissbrauch zu 7 Jahren Haft verurteilt.
Angesetzt
ist gegen sie nunmehr ein zweiter Prozess wegen Steuerhinterziehung,
Urkundenfälschung und Bestechung, der am 28. April 2012 eröffnet
wurde, aber vorerst wegen Nichterscheinen der Angeklagten vor Gericht
auf den 21. Mai vertagt wurde.
Der
erste Prozess drehte sich darum, dass sie in ihrer Funktion als
Ministerpräsidentin einen für die Ukraine ungünstigen Gasvertrag
mit Russland, speziell der Gazprom, abgeschlossen hatte, ohne dazu
die Zustimmung des Parlaments und auch des Staatspräsidenten
eingeholt zu haben !!
Frau
Timoschenko hatte sich dabei auch persönlich bereichert und erfüllt
damit den Straftatbestand der Vorteilsnahme im Amt !!
Das
hatte ihrem Image aber noch nicht so geschadet wie der jetzt
anstehende Prozess gegen sie.
Der
neue Prozess, der die Hintergründe ihres Aufstiegs von einer
kleinen Videoverkäuferin zur Herrin einen Monopolunternehmens für
Gashandel und der dabei stattgefundenen persönlichen Bereicherung
aufzeigt, ist hingegen für sie vernichtend !
Er
entlarvt sie als superkriminelle und äußerst korrupte Person.
Deswegen
ist nicht zu Unrecht anzunehmen, dass sie zwecks Strafvereitelung und
Strafprozessvereitlung jetzt eine Nerven- und Knochenkrankheit
vortäuschen will.
Sie
will sich dabei, wie sie sagt, nur von Ärzten ihres Vertrauens
behandeln lassen und die sollen aus Deutschland kommen.
Untersuchungen
und Behandlungen durch ukrainische Ärzte lehnt sie ab und
unterstellt ihnen, sie sie u.a. vergiften wollen.
Da
Frau Timoschenko auch eine Behandlung durch ein in die Ukraine
einfliegendes deutsches Spezialistenteam ablehnt, sieht es so aus,
dass sie, um einem weiteren Strafvollzug und einer strafrechtlichen
Verfolgung im Heimatland auszuweichen, auf diese Weise unbedingt ins
westliche Ausland will.
Dieses
Vorgehen verstößt gegen die Strafprozessordnung sowohl der Ukraine
als auch Deutschlands.
Strafvereitelung
ist sowohl in der Ukraine als auch in Deutschland, ja überall in der
Welt, ein Straftatbestand.
Mit
anderen Worten: Frau Timoschenko will sich so mit allen ihr zur
Verfügung stehenden Mitteln aus dem Gefängnis befreien
lassen, um damit einen weiteren Prozess gegen sich zu verhindern.
Dafür
findet sie jetzt in Deutschland von führenden Politikern
Unterstützung.
Glauben
doch Deutschland und die anderen westlichen Staaten mittels des
„Falles Timoschenko“ Druck auf die Ukraine ausüben zu können,
UM DORT EINEN ANDEREN, als den jetzt von ihr
eingeschlagenen ENTWICKLUNGSWEG, nebst eines engeren ökonomischen,
politischen und militärischen Zusammengehens mit Russland, ZU
ERZWINGEN !!
Eine
gewünschte Einverleibung der Ukraine durch die EU und NATO durch die
westlichen Staaten hätte selbstverständlich auch Auswirkungen auf
die US/NATO-Militärpolitik gegenüber den Staaten des Nahen Ostens
und dem Kontinent Afrika, den diese vollends neu kolonialisieren
wollen !!
Der
Westen meint mit dem Boykott der Europafußballmeisterschaften einen
Trumpf gegen die Ukraine in der Hand zu haben. Man spricht sogar
schon von der möglichen Verlegung der Spiele nach Deutschland.
In
diesem Fall aber hätte die Ukraine einen vertraglich festgelegten
Schadensersatzanspruch in Milliardenhöhe.
Die
UEFA hat solchen Plänen aus guten Gründen schon eine Absage
erteilt.
Welche
Gründe spielen eine Hauptrolle bei der derzeitigen Hetze , sowohl
westlicher Politiker und ihrer Medien, gegen die Ukraine?
Vermutet
wird westlicherseits trotz besseren Wissens, ein Racheakt ihres
politischen Rivalen Janukowitsch, der derzeit ukrainischer Präsident
ist.
Letztlich
dreht es sich jedoch darum, WER KÜNFTIG IN DER UKRAINE DIE
POLITISCHE, ÖKONOMISCHE UND MILITÄRISCHE MACHT AUSÜBT UND OB DIE
EU UND NATO, ODER ABER DIE UKRAINE ALS SOUVERÄNER STAAT, DORT DAS
SAGEN HABEN !!
Die
Ukraine sollte nach den Vorstellungen des Westens eigentlich schon
lange in der EU und der NATO sein.
Einen
NATO-Beitritt haben Janukowitsch und die jetzige ukrainische
Regierung sowie die Parlamentsmehrheit, aber verweigert. So haben
sich die westlichen Staaten mit der Ukraine auf
einen Assoziierungsvertrag geeinigt., der schon vor dem
Machtantritt Janukowitschs unterschriftsreif und sozusagen unter Dach
und Fach war.
Die EU
verweigert der Ukraine aber nun die Ratifizierung dieses
Assoziierungsvertrages.
Im
letzten Moment wurde sein Inkrafttreten durch den Westen verhindert,
offensichtlich weil dieser Assoziierungsvertrag mehr Vorteile
für die Ukraine als für die EU bringen würde.
In der
Tat, damit bekäme die gesamte GUS, also auch Russland, Belorussland,
Kasachstan usw. über das Einschlupfloch Ukraine beträchtliche
Handels- und Zollvergünstigungen. Gleichzeitig aber könnte die
Ukraine damit vom Westen nicht vollends vereinnahmt werden.
Jetzt
sollen anscheinend die Menschenrechte herhalten, um den
Assoziierungsvertrag zu Fall zu bringen.
Dadurch
glaubt der Westen fernerhin, die Ukraine destabilisieren und auf
dieses Weise doch noch schlucken zu können.
Die
Ukraine aber findet im eurasischen Raum und ihren weltweiten Handel,
auch weil sie bereits WTO-Mitglied ist, weit größere Vorteile, als
ihr aus einem Beitritt zur krisengeschüttelten EU erwachsen könnte
!!
So
wissen die Ukrainer über die 5 Millionen Arbeitslosen, allein im
Nachbarland Polen, gut Bescheid!
Bereits
ein solcher Tatbestand schreckt die ukrainische Bevölkerung vor
einem EU-Beitritt, geschweige einem, von den westlichen Staaten
danach anvisierten NATO-Beitritt, ab.
Die
Ukrainer sehen darin keine Perspektive für eine bessere Zukunft.
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