Dienstag, 6. März 2012

Alles wie gehabt, aber alles hat sich geändert

Wladimir Putin ist wieder Präsident in Russland. Selbst in Gesprächen mit ausgewanderten Russen sagten diese, Putin wird gewinnen. Aber – das berühmte aber, es wird das Land verändern. Der fortschreitende Prozess des Protests ist unumgänglich. Ein Protest der sich inzwischen auch in den Regionen des großen Landes ausdehnt. Putin wird in gewohnter Weise das Land regieren und nach seiner Fasson es stark machen, denn Russland muss stark sein. Liberal wird es unter Herrn Putin sicher nicht werden, sprich, er wird sich kein neues Image zulegen. Die neue Regierung wird nur auf Druck der Straße leichtes entgegenkommen zeigen. Es hängt von der Stärke und der Größe dieses Druckes eben in Zukunft ab, wie viel die Regierung sich bewegt aus den starren Mustern. Der Gewinn dieser Wahl kann, die Betonung liegt bei kann, auch zum Erfolg und damit zur Stabilisierung der Protestbewegung sich entpuppen. Denn es soll nicht alles so gut bei den Wahlen wie versprochen abgelaufen sein. Dies stärkt die Reformer nach dem Motto; jetzt erst richtig. Wladimir Putins Mentalität ist die eines Militärs. Wer nicht auf seiner Seite steht ist eben ein Gegner, er ist nicht in der Lage zu erkennen, es gibt auch noch andere Figuren die ebenso das Land regieren könnten. Für das Militär gibt es nur die Gut-und-Böse-Mentalität.
Zweifelsfrei werden noch mehr Russen das Land verlassen. Es sind jedoch zum großen Teil gebildete und talentierte Menschen die eigentlich das Land braucht. Nicht aber die Elite, denn diese kann vortrefflich mit dem „dummen“ Untergebenen regieren.
Putins Stärke ist seine Stärke. Er ist nicht unberechenbar, wie Jelzin. Er will Russland nach außen stark halten und er sieht klar und deutlich die Bestrebungen des Westimperiums. Wenn nun der Westen ihm und China vorwirft den Diktator und Menschenschlächter in Syrien zu unterstützen, dann wird im Westen gerne übersehen, dort hat man das gleiche über Jahrzehnte mit anderen Diktatoren ebenfalls gemacht (denken Sie bitte an Irak/Iran/Kambodscha usw.). 
Und Kameras in Wahllokalen bei Europawahlen würden auch mehr Transparenz erzeugen. Transparenz ist das Stichwort, denn es gibt heftigen Einspruch von sogenannten Wahlbeobachtern wie zum Beispiel der russischen Nichtregierungsorganisation Golos. Diese Nichtregierungsorganisation ist in allen unseren Systemmedien genannt, wenn es in Bezug um Wahlbetrug in Russland geht. Wie sieht es aber mit der Transparenz um Golos aus?
Zur Erinnerung:
Wir müssen mehr als neun Millionen Dollar für die Unterstützung eines freien und transparenten Prozesses bei den bevorstehenden (Präsidenten-) Wahlen in Russland ausgeben. Wie Sie wissen, liegt es in unserem Interesse, die Nichtregierungsorganisationen sowie den Prozess selbst und nicht irgendwelche einzelne politische Parteien zu unterstützen“, sagte US-Außenamtssprecher Marc Toner.
Dabei gab er zu, dass die russische NGO „Golos“ (Stimme) von den USA finanziell unterstützt wurde. „Golos ist eine der vielen Nichtregierungsorganisationen (in Russland), die von uns Hilfen erhalten“, sagte er. (6. Dezember 2011 Duma-Wahl)
Wessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing.

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