Montag, 19. März 2012
Obama gab dem israelischen Regierungschef grünes Licht für Angriff auf Iran
Während
Die
Zeit schreibt: Warum Netanjahu den Iran-Krieg nicht will und der
Spiegel
online schriebt: Netanjahu fährt als Verlierer heim, gibt es
offenbar andere Töne. Töne die Obama mit gespaltener Zunge dastehen
lassen.
Nach
einem Bericht der israelischen Zeitung Ha’aretz
hat
Obama einem israelischen Angriff zugestimmt - auch wenn er vor
Öffentlichkeit das Gegenteil behauptet.
Am 15.
März schrieb Aluf Benn, einer der führenden Journalisten Israels,
in einem Leitartikel der großen Tageszeitung Ha’aretz,
Präsident Obama habe Ministerpräsident Netanjahu bei seinem Besuch
in Washington am 5. März entgegen seiner öffentlichen Äußerungen
grünes Licht für einen Angriff auf den Iran gegeben. Dies ist an
Brisanz gar nicht zu überschätzen, und es wird die immer lauter
werdende Forderung nach Amtsenthebung, wie sie im US-Kongress mit der
Resolution des republikanischen Kongressabgeordneten Walter Jones
zirkuliert, verstärken.
Benns
warnender Leitartikel trägt die Überschrift: „Netanjahu bereitet
die israelische öffentliche Meinung auf einen Krieg gegen den Iran
vor“. In dem Artikel heißt es:
„Netanjahu
läßt durchblicken, daß er bei seinem Washington-Besuch Obamas
stillschweigende Zustimmung für einen israelischen Angriff gegen den
Iran erhalten hat - unter dem Deckmantel der Opposition. Obama wird
dagegen sprechen, aber dafür handeln, so wie die vergangenen
US-Regierungen sich gegen die Siedlungen in den [besetzten]
Territorien aussprechen, aber ihre Ausweitung erlauben.“
Benn
vergleicht dies u.a. mit dem amerikanischen Vorgehen beim
Sechs-Tage-Krieg 1967, als die USA Israel offiziell aufriefen, sich
zurückzuhalten, aber die inoffizielle Linie anders lautete. Das habe
die Waagschale zugunsten des Krieges entschieden. Beim Angriff auf
den irakischen Kernreaktor 1981 habe sich das gleiche wiederholt.
Benn schreibt:
„Und
auf diese Weise fasste Netanjahu diesen Besuch [in Washington]
zusammen: Ich habe meinen Gastgebern die Beispiele [der Lage]
vorgelegt, und ich glaube, daß ich mein erstes vorgetragenes Ziel -
die Bestärkung der Anerkennung des israelischen Rechtes auf
Selbstverteidigung - erreicht habe.“
Benn
weiter: „Netanjahu versucht die israelische Öffentlichkeit davon
zu überzeugen, daß die iranische Bedrohung eine konkrete Bedrohung
der Existenz Israels darstellt und daß man ,einen zweiten Holocaust’
nur mit einem israelischen Militärschlag auf die iranische nukleare
Infrastruktur, die tief im Untergrund verschanzt ist, effektiv
stoppen kann.“
Benn
schließt mit den Worten: „Um Netanjahus eigene Allegorie zu
benutzen: Was aussieht wie eine Vorbereitung auf Krieg, agiert wie
eine Vorbereitung auf Krieg und schnattert wie eine Vorbereitung auf
Krieg, das ist eine Vorbereitung auf Krieg und nicht bloß ein
,Bluff’ oder eine Ablenkungstaktik. Bis zum Besuch in Washington
vermieden Netanjahu und seine Unterstützer in den Medien eine solche
ausdrückliche Wortwahl und machten nur Andeutungen. Aber seit er
zurück ist, hat Netanjahu sich selbst und die israelische
Öffentlichkeit in Alarmzustand versetzt.“
Aluf
Benns Artikel ist ein Weckruf an die israelische und internationale
Öffentlichkeit, diese Dynamik zu durchbrechen, solange noch Zeit
dazu ist, und spiegelt die Haltung führender Vertreter des Militär-
und Sicherheitsapparats in Israel und den USA wider. So berichtet
Ha’aretz am 16. März, es gebe „eine große Zahl führender
Regierungsvertreter, die unter den jetzigen Umständen gegen einen
solchen Angriff sind und denken, daß genug Zeit bleibt, um die
Wirkung von Sanktionen abzuwarten“. Ha’aretz nennt
namentlich vier Mitglieder des achtköpfigen sogenannten Inneren
Kabinetts, die einen Angriff ausdrücklich ablehnen - Mosche Jaalon,
Dan Meridor, Benny Begin und Eli Jischai. In einem weiteren Kommentar
geht Ha’aretz darauf ein, daß der Erfolg des israelischen
Raketenabwehrsystems „Iron Dome“ gegen die jüngsten Angriffe aus
dem Gazastreifen bei einem Krieg gegen den Iran allein schon
angesichts der Größenordnung nichts ausrichten würden, auch wenn
dies jetzt propagandistisch so ausgeschlachtet werde.
Lyndon
LaRouche kommentierte, man müsse Netanjahus Kriegsbestrebungen vor
dem Hintergrund des gerade beendeten Besuchs des britischen
Premierministers David Cameron bei Präsident Obama sehen. Die Linie
werde in London festgelegt, und es gehe nicht an sich um Iran, Syrien
oder Israel, sondern um die strategisch-imperiale Konfrontation mit
Russland und China - eine Politik, die auf einen thermonuklearen
Krieg zusteuert und damit zu einer Reduktion der Weltbevölkerung auf
weniger als eine Milliarde Menschen führen würde.
Quelle:
Neue
Solidarität /
Eingestellt von PPD am Montag, März 19, 2012 Labels: Medien und Politik
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