Mittwoch, 7. März 2012

Das Märchen von den zu rettenden Banken ist ein Schlaraffenland für gigantische Gewinne durch immerwährende Staatsschulden – für die Banken


Ein kleiner Blickwinkel in die Rettungsgilde

Lars Schall:
Aber einer der realen Ergebnisse der Fed scheint die anhaltende Abwertung des US-Dollar in einer recht bemerkenswerten Art und Weise zu sein – was sich seit den 1970er Jahren beschleunigte. Warum?
F.William Engdahl:
Ganz einfach, weil es zum Vorteil der Wall Street war. Nach dem Bruch der Verbindung mit Gold im Jahr 1971, stellte die Gruppe um David Rockefeller, damals bei der Chase Manhattan Bank, der Familien-Bank, fest, dass sie mit einer gleitenden Währung und der Tatsache, dass die USA die einzige militärische Supermacht außerhalb der Sowjetunion war, eine unglaubliche Fähigkeit in den Händen hielt. Die Fiat-Dollar, die von den USA gedruckt wurden, trieben diese Abwertung weltweit in diesem Zeitraum an – ich glaube, es gibt eine 2900%-ige Inflation, das heißt, einen 2900%-igen Anstieg der Menge an Dollar, die in der Wirtschaft seit August 1971 zirkuliert, nach den letzten Daten, die ich gesehen habe, und in den zwanzig Jahren davor war es ungefähr etwa ein 56%-iger Anstieg der Dollar-Reserven weltweit, das war also eine Periode der relativ stabilen Inflationsraten oder tatsächlich der Nicht-Inflation, und dann nach dem Bruch hatte man diesen höchst inflationären Zeitraum.

Nun, was bestimmte Leute um Paul Volcker und andere herausfanden,war, dass die Schulden ihre besten Vermögenswerte waren – das heißt, am besten für die Banken, für die privaten Banken, nicht für die Nation, aber für die Privatbanken. Solange der US-Schulden dreifach A bewertet werden, und absolut notwendig: solange der US-Dollar die Leitwährung des Handels und in den Zentralbankreserven weltweit bleibt, können die Vereinigten Staaten im Wesentlichen ihre Inflation exportieren, wie sie es in Japan während der 80er Jahre taten, heute nach China, der Europäischen Union und dem Rest der Welt. In der Tat haben US-Dollar-Überschussländer gar keine andere Wahl mit ihren Überschuss-Dollar, als US-Staatsanleihen zu kaufen – um Amerikas Kriege auf der ganzen Welt zu finanzieren, sei es im Irak, der gegen die ultimativen Interessen Chinas oder Russlands gerichtet ist, oder alle anderen US-Kriege. Diese werden in gewisser Weise durch die Dollar-Ansammlungen in den Zentralbanken Asiens und anderswo in der Welt finanziert. Es ist also ein diabolisches und sehr cleveres Arrangement, dass sie erkannt haben. Sie konnten es tun, nachdem die Abkopplung des Dollar vom Gold im Jahr 1971 stattfand.
(Lars Schall / Mordanschlag 9/11 / Schild-Verlag 2011) (Hervorhebung von PPD)


Ratet mal, wer der größte Gläubiger des US-amerikanischen Staates ist? Nicht mehr China, sondern...
Das Geithner-Bernanke-Duett - die neuen Robert Redford/Paul Newman in jenem Remake des „ Clou “ - sind aber zähe Konkurrenten. Lasst uns diesen massiven Betrug zerlegen, denn die Kombination zeugt von perverser Subtilität und von subtiler Perversität.
Es sei zuerst an eine Kleinigkeit erinnert: das US-amerikanische Finanzministerium und die Fed sind zwei verschiedene Taschen, in denen dasselbe Geld steckt. Die US-amerikanische Zentralbank ist zwar keine staatliche, aber ihre Mittel sind jene des Finanzministeriums. Verliert die Fed Geld - und sie wird ein Vermögen einbüßen, da sie Staatsanleihen massiv abgekauft hat, und der Zinsfuß beginnt zu steigen - wird dieser Verlust ins ohnehin schon schwindlig hohe US-amerikanische Defizit direkt budgetiert.
Was ist 2010 passiert? Der US-amerikanische Staat, der virtuell schon pleite war, hat eine Belebungspolitik geführt. Er hat in die Wirtschaft Hunderte Milliarden Dollar eingespritzt, die er nicht besaß. Jene Hunderte Milliarden musste sich das Finanzministerium borgen. Hier liegt der Haken: weder die Chinesen und Japaner noch die Golfstaaten mögen jene neuen Subprime-Papiere kaufen... Die US-amerikanischen Haushalte haben jene neapolitanischen Abfälle für ihre neuen Spareinlagen zum Teil aufgenommen. Das reichte aber nicht hin. So hat die Fed dem Finanzministerium Anleihen gewährt... Nur, dass Fed und Finanzministerium ein und dasselbe sind! Das Geld fließt von einer Tasche in die andere, und nun haben beide Tasche ein Loch. Diese Woche kam - zwar nicht überraschend, jedoch aber einigermaßen erschreckend- die Nachricht, dass die Fed China überholt hatte und nunmehr der größte Gläubiger des US-amerikanischen Staates geworden war! Ist das nicht faszinierend? Die Obama-Regierung, die die Bankpraktiken reformieren wollte, handelt jetzt auf eine Weise, wie keine Bank, kein raffinierter Hochstapler es sich je getraut hat. Es muss hinzugefügt werden, dass es auf einen Widerspruch mehr nicht mehr ankommt: die Entlohnungen, welche die ersten 20 US-amerikanischen Banken für das Jahr 2010 bezahlen werden, erreichen eine Rekordbetrag: 135 Milliarden Dollar, wobei Obama Wall Street aufs Knie zwingen sollte, die Gewinnsucht vernichten und die Boni abschaffen. Mit Recht behauptete Michael Douglas im Jahre 2010: „Greed is not just good, it’s legal.“ (Habgier ist nicht nur gut, sondern auch legal). Genug damit.
Nur hat dieser ach so beeindruckender Taschenspielerstreich einen Haken: er kann 2011 nicht mehr verwendet werden. Warum? Nun, der Zinsfuß steigt. Jeden Tag verliert also die Fed Geld mit den 1100 Milliarden Staatsanleihen, die sie verschlungen hat. Sicher wird sie ihre Flucht nach vorne fortsetzen, mit einem QE3 oder QE4 (quantitative easing=mengenmäßige Lockerung), die Bedürfnisse an Darlehen ihrer Kollegen vom Finanzministerium wird sie aber nicht weiter aufnehmen können. Madoff brauchte eine andauernde Steigerung der Märkte, um seinen Schwindel weiter treiben zu können. Die Lehman-Krise hat die Pyramide zu Boden gestürzt. Der Zinsfuß muss sinken, wenn Geithner und Bernanke weiter mit den Dollars jonglieren wollen, ohne dass die Schauspieler hinter den Schwindel kommen. Ja aber: Die Preise der Rohstoffe schießen wahnsinnig in die Höhe, u.a. wegen diesem „quantitative easing“ , der infolge der Spekulation steigenden Börsenwerte, der Banken, die ihre schlechtesten Angewohnheiten wieder annehmen, steigt der Zinsfuß. Langsam, aber sicher. Und wenn es nur etwas schneller geht, fliegt der ganze riesige Schwindel auf.
Ja aber, wenden Sie ein, wenn alles so einfach war, wo bleibt denn die Polizei? Die Polizei, d.h. die Rating- Agenturen oder die SEC (Börsenaufsichtsbehörde), nimmt es ungefähr so streng auf mit dem US-amerikanischen Finanzministerium und der Fed, als kürzlich noch die tunesische Polizei mit Ben Alis Schwiegerfamilie! Unser Seiltänzerduett hat derzeit eine Flucht nach vorne gestartet, die die USA unausweichlich voll gegen die Wand führt. Hoch leben die Artisten
(Der ehemalige Trader Marc Fiorentino analysierte den US-amerikanischen Schwindel des Jahres 2011 schon im Februar. Seine Analyse ist aktueller denn je. Wisst ihr, wer mehr US-amerikanische Staatsschulden abgekauft hat, als China und Japan? Verblüffend!)


Zur Erinnerung über Herrn Geithner:
Zu seinen letzten Handlungen gehörten, die Rettung und der Verkauf der Bear Stearns Bank im März 2008. Er war die Hauptperson in der Entscheidung, einerseits die AIG Versicherung zu retten und andererseits Lehmann Brothers Bank nicht zu retten. Es wird ihm auch zugeschrieben, das sogenannte $700 Milliarden Rettungspaket für die Banken im September 2008 ausgearbeitet zu haben, sowie die Aktion, die Rettung der Citigroup, mit einer Staatsgarantie von $305 Milliarden und einer Aktienbeteiligung von $20 Milliarden. Vor lauter „Rettung“ kann schon mal passieren, dass man die eigenen Steuern „übersieht“.
Auszug aus seiner Biografie bei der Fed of New York: Er war Leiter der Abteilung Entwicklung und Überprüfung Abteilung des Internationalen Währungsfonds von 2001 bis 2003. Bevor sie in die Schatzkammer kam, arbeitete Herr Geithner für Kissinger Associates, Inc. ( Stichwortartige Übersetzung der genannten Website über Kissinger: Geldwäsche / Erleichterung des Drogenhandels und Waffenhandels / half Saddam Hussein beim Aufbau seiner Armee / beschäftigt hochrangige Regierungsbeamte in seiner Firma / sein Kundenstamm ist weitgehend abhängig von den Verbindungen des Herrn Kissinger – nur ein ganz kleiner Ausschnitt einer unglaublich langen Liste)


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